Das Wollschwein kennt man eigentlich unter einem anderen Namen, als «Mangalica» (deutsche Schreibweise: Mangalitza), wie es in Ungarn genannt wird. Diese Schweinerasse stammt nämlich aus Osteuropa. Dort wurde sie im 19. Jahrhundert aus verschiedenen anderen Rassen gezüchtet. Geschätzt wurden die Schweine vor allem wegen ihres Specks.  

Die Tiere wurden häufig gehalten, auch in der Schweiz – bis sich nach dem Zweiten Weltkrieg die Nachfrage änderte und die Wollschweine immer wie mehr von schnellerem Schweinefleisch verdrängt wurden. 1993 gab es nur noch ungefähr 200 Tiere. Dank Massnahmen zur Erhaltung des Wollschweins nehmen die Bestände in Ungarn wieder zu, aber auch in Deutschland, Österreich und hier in der Schweiz fruchten die Anstrengungen der Züchter. 

Ideales Weideschwein 

Wie der Name Wollschwein andeutet, haben die Tiere ein ungewöhnliches Haarkleid mit Unterwolle und lockigen Borsten. Es gibt drei Farben: Blond, rot und schwalbenbäuchig. In der Schweiz trifft man praktisch nur Letztere an. Die Schweine werden wegen ihrem hell gefärbten Bauch so genannt. 

Wollschweine überzeugen mit ihrem robusten und widerstandsfähigen Körper. Die Vierbeiner können ganzjährig draussen gehalten werden, da sie dank den genannten Eigenheiten sehr kälteresistent sind. Auch krank werden Wollschweine praktisch nie. In der Freilandhaltung glänzen die Tiere bei der Landschaftspflege, zum Beispiel um Brombeerhaine zu bekämpfen oder Feuchtbiotope zu pflegen. 

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Sanfte Kraftpakete 

Ein zusätzlicher Pluspunkt des Wollschweins ist sein Charakter. Die Tiere werden als intelligent, neugierig und sanft beschrieben. Gutmütig wie sei sind, suchen sie den Kontakt zum Menschen und geniessen schon mal Streicheleinheiten. Schweinemüttern mit ihren Ferkeln sollte man aber dennoch nicht zu nahe kommen. 

Die Stiftung ProSpecieRara Die Stiftung ProSpecieRara setzt sich seit über 40 Jahren für den Erhalt von gefährdeten Nutzierrassen in der Schweiz ein, wie etwa dem Wollschwein. Wie Sie die 38 ProSpecieRara-Rassen aktiv als Tierhalterin oder als Gönner unterstützen können, erfahren Sie auf der Webseite von ProSpecieRara.

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Das Fleisch gewinnt an Beliebtheit 

Ein Wollschwein braucht seine Zeit. Während andere Mastschweine meist nach sechs Monaten schlachtreif sind, braucht es gut drei- bis viermal länger. Die Wartezeit lohnt sich anscheinend, überzeugt doch die Qualität des Fleisches hierzulande immer mehr die Gastronomie. Mit einem Fettanteil von 65 Prozent bis 70 Prozent ist es eine der fettesten Schweinearten der Welt. 

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Fakten zum WollschweinWiderristhöhe
Sauen: 65 bis 80 Zentimeter
Eber: 70 bis 80 Zentimeter

Gewicht
Sauen: 120 bis 160 Kilogramm
Eber 150 bis 200 Kilogramm

Bestandesentwicklung
- Stabil

Nutzung
- Fleisch
- Landschaftspflege

Zuchtziele
- Widerstandskraft, Geländegängigkeit
- Problemlose Fortpflanzung und Aufzucht
- Ausgeglichene Wachstumsentwicklung, mittlerer Zuwachs