Mutterinstinkte
Wenn Hühner zu Glucken werden
Es liegt in der Natur von Hennen, mindestens einmal im Jahr brüten zu wollen und damit zur Glucke zu werden. Nicht immer ist diese erwünscht, erst recht nicht, wenn die Eier nicht befruchtet sind.
Mütter, die ihre Kinder übermässig behüten, gelten gemeinhin als «Glucken». Eine Glucke ist die Henne des Haushuhns, die brütet oder sich um Küken kümmert. Der Begriff leitet sich von den Lauten ab, die die Henne währenddessen von sich gibt. Die lockenden Laute in Kombination mit dem feinen Piepsen der Küken gehören zu den Geräuschen, die viele Hühnerhalter am liebsten hören.
Doch nicht immer ist es erwünscht, dass eine Henne zur Glucke wird. Ohne Hahn in der Hühnerschar werden die Eier nicht befruchtet und die Hühner bebrüten sie umsonst. Während dieser Phase des Gluckens leiden die Hennen nicht nur unter Bewegungs- und Nahrungsmangel, sie legen auch keine zusätzlichen Eier.
In der Regel will ein Huhn einmal im Jahr zur Glucke werden. Das zu verhindern, ist mit etwas Aufwand verbunden. Die einfachste Methode, ein Huhn am Brüten zu hindern, ist, die Eier zeitnah zu entnehmen. Denn für Hühner gilt bei Eiern oft: «aus den Augen, aus dem Sinn». Sind die Ablageorte also bekannt, so sollte die Ei-Entnahme zur täglichen Routine im Hühnerstall gehören. Alternativ kann man den Hühnern sogenannte Abrollnester zur Verfügung stellen. Sobald eine Henne ihr Ei in ein solches Nest legt, rollt dieses in ein extra Fach, von wo man es bequem entnehmen kann.
Manchmal wird ein Huhn jedoch trotzdem zur Glucke und will unbedingt brüten. Eine Brut liegt nicht nur im Instinkt einer Henne, sondern gönnt ihr auch eine entlastende Legepause. Besteht Kontakt zu anderen Hühnerhaltern, so sollte man in Betracht ziehen, einen «Hennen-Tausch» zu vollziehen. Ein mit weniger Muttergefühlen ausgestattetes Huhn kann dann mit der bruttriebigen Henne getauscht werden, sodass Letztere sich um die Küken kümmern kann. Grundsätzlich ist ein Umsetzen der Glucke in einen anderen Stall meist die effizienteste Möglichkeit, um den Bruttrieb vorerst zu beenden. Umgeben von fremden Hühnern und vielleicht sogar einem Hahn ist die Henne ordentlich abgelenkt und hat bald anderes im Sinn, als Küken zu betreuen. Nach einer Woche sind die Muttergefühle dann oft vergessen und die Henne kann zurück in den Heimatstall ziehen.
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