Die Hitze drückt und eine Abkühlung lockt. Der vierbeinige Begleiter möchte in den Brunnen oder eine Viehtränke springen. Zum Schutz des Viehs sollte der Hund aber nicht darin baden.

«Neospora Caninum»  

Brunnen und Tränken werden von Kühen und anderen Hoftieren zum Trinken gebraucht und wenn zuvor ein Hund drin war, kann das gefährliche Folgen haben. Denn Hunde sind potenzielle Träger des Parasiten «Neospora Caninum». Sie selbst können daran erkranken, oft ist der Verlauf aber latent und der Hund zeigt keine Symptome.   

Der parasitäre Einzeller «Neospora Caninum» wird von rohem infiziertem Fleisch auf den Hund übertragen und nistet sich in dessen Körper ein. Hunde verbreiten den Parasiten über ihren Kot weiter und die Parasiten können über Monate aktiv bleiben.   

Aborte bei Rindern  

Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde und Wildwiederkäuer sind Zwischenwirte des Parasiten und für sie kann eine Infektion gefährlich sein. Von einem Befall sind verschiedenste Organe betroffen. In denen beginnt sich der Parasit zu teilen und zu vermehren. Bei trächtigen Rindern sind die Folgen einer Infektion verheerend – der Parasit befällt nicht nur die Mutterkuh, sondern auch den Fötus.   

In den ersten zwei Trächtigkeitsdrittel führt eine Infektion mit dem Parasiten zu einer Fehlgeburt. Die Infektion im dritten Trächtigkeitsdrittel bleibt meistens ohne Symptome, der Parasit wird jedoch weitergegeben. Da die Infektion weitergegeben wird, sollte man Hunde keine Nachgeburten fressen lassen, sonst beginnt der Verbreitungszyklus wieder von vorne.  

[IMG 2]

Fast 30% aller Aborte (Fehlgeburten) bei Kühen sind auf «Neospora Caninum» zurückzuführen. Das Problem ist also ernst und betrifft die Landwirte. Leider gibt es noch keine vorbeugende Impfung gegen den Parasiten.  

Wie kann die Ansteckung verhindert werden?  

Der Parasit wird über den Kot des Hundes und dessen Speichel übertragen – Deshalb sollte der Hund nicht nur nicht in die Tränke oder den Brunnen hüpfen sondern auch nicht daraus trinken! Laut einer Studie der Universität Zürich spielen Hofhunde zwar eine zentralere Rolle für die Verbreitung des Parasiten als andere Hunde. Um das Risiko noch weiter zu vermindern, sollte auf die Abkühlung im Brunnen oder der Tränke trotzdem verzichtet werden. Zudem sollte der Kot des Hundes auf Weiden in jedem Fall entfernt werden.  Auf Alpen sollte besonders darauf geachtet werden, dass der Kot entfernt wird und der Hund nicht plötzlich in eine Tränke springt. 

[IMG 3-4]

Alternative Abkühlungen  

An heissen Stunden sollte der Hund viel im Schatten sein und genug trinken. Pfoten und Beine benetzen kann hilfreich sein, um den Vierbeiner abzukühlen. Auch ein nasses Tuch, auf welches der Hund draufliegen kann, kühlt ab. Es sollte jedoch nicht auf den Hund gelegt werden, da es so zu einem Hitzestau kommen kann. Auf Wanderungen sollte auch für den Hund genügend Wasser mitgenommen werden. Denn für die Abkühlung des Hundes ist schliesslich immer noch der Besitzer verantwortlich.