Schätzungsweise 1,7 Millionen Katzen leben in der Schweiz, zwischen 100'000 und 300'000 davon sind herrenlose Tiere. Viele der Samtpfoten haben zwar ein Zuhause, werden aber vernachlässigt. Wie die Tierschutzorganisation NetAP in einer Mitteilung schreibt, sind Helfer wegen dem Katzenelend am Anschlag. Allein im Juli seien unzählige Meldungen über Katzenmütter mit Nachwuchs oder andere unerwünschte Katzen eingegangen. Weit mehr als die Organisation habe bewältigen können.  Viele Leute versuchen bei lokalen Vereinen oder Tierheimen Hilfe zu bekommen, allerdings sind die Tierheime und Pflegestellen oftmals voll. Die Tierschutzorganisationen sind täglich im Einsatz, um Katzen einzufangen, Kastrationen zu veranlassen und die Tiere unterzubringen. Ein Ende des Elends sei nicht in Sicht.  

Ohne Kastrationen wird das Leid noch verstärkt 

Eine der Hauptursachen der Streunerproblematik in der Schweiz liegt darin, dass die Halter ihre Freigänger-Katzen nicht kastrieren lassen und diese dann zusammen mit anderen herrenlosen, unkastrierten Tieren ständig und unkontrolliert für weiteren Nachwuchs sorgen. Dies, obwohl die Tierschutzverordnung ausdrücklich festhält, dass Tierhaltende alles Zumutbare tun müssen, um zu verhindern, dass sich ihre Tiere übermässig vermehren. Das Paarungsverhalten unkastrierter Freigänger-Katzen zu kontrollieren, ist für deren Halter aus faktischen Gründen aber unmöglich. Eine Kastrationspflicht würde laut NetAP helfen, den Katzenbestand in der Schweiz nachhaltig zu regulieren.  

NetAP vermisst dabei die Unterstützung in der Politik. Zwar sei das Katzenelend unbestritten, die Politik weigere sich jedoch gegen das Katzenleid vorzugehen. Die Tierschutzorganisation ärgert sich darüber, dass die Politik es ihr überlässt, für Lösungen zu sorgen. Man befürchtet bei einem gleichbleibenden Status Quo, dass in der Schweiz Zustände wie in Ost-und Südeuropa herrschen werden. 

[IMG 2-3]