Krokus gehören zu den ersten Farbtupfern nach dem Winter und strecken ihre Blüten auch mal durch die letzte Schneeschicht der wärmenden Sonne entgegen. Es handelt sich dabei um Frühlings-Krokus (Crocus vernus), der dank seiner Zwiebeln im Frühling als eine der ersten Blumen austreibt. Mit Safran hat Crocus vernus aber nichts am Hut.

Der Safran kommt im Herbst

Das teure gelbe Gewürz stellt man aus den Stempelfäden der violetten Blüten von Crocus sativa her, die beispielsweise im Oberwalliser Ort Mund zwischen Mitte Oktober und Anfang November von Hand geerntet werden. Munder Safran gehört dank seiner jahrhundertealten Tradition sogar zum «Kulinarischen Erbe der Schweiz», obwohl die Zwiebelpflanze hierzulande auch andernorts angebaut wird (z. B. im Kanton Aargau).

Für ein Gramm Safran braucht es nach Angaben der Safranzunft Mund rund 130 Krokus-Blüten. Das reicht für etwa dreimal Risotto milanese für die ganze Familie.

Teuer und gern gefälscht

Die aufwändige Herstellung mit viel Handarbeit und sorgfältigem Trocknen macht Safran zu einem der teuersten Gewürze der Welt. Häufig seien die Pülverchen im Laden denn auch mit Holzspänen oder Kurkuma gestreckt, warnt der Aargauer Safranproduzent Tagora. Der Geschmack werde dann künstlich erzeugt. Echten Safran erkenne man daran, dass die Finger beim Zerreiben eines Fadens gelb-orange werden.  

Nicht nur zum Essen

Zwar gibt es mittlerweile eine Fülle kreativer Verwendungen von Safran für Lebensmittel (auch in Sirup und Konfitüre oder an Mandeln), bei Tagora findet man darüber hinaus aber auch Naturkosmetik mit dem edlen Gewürz. Dabei mache man sich die verschiedenen Heilkräfte zu nutzen, die der Pflanze nachgesagt werden: z. B. verjüngend, antibakteriell und aufmunternd.

Doch aus dem Garten?

Tatsächlich kann man auch den Safran-Krokus im Garten haben. Die Zwiebel wird im Spätsommer an einen sonnigen Standort gepflanzt, beschreibt etwa die Gärtnerei Wyss. Idealerweise sollte der Boden feinsandig, leicht lehmig, locker, nicht zu nass und eher mager sein.

Zu bedenken bleibt, wie viele Blüten es für eine Portion Safran braucht. Immerhin ist Crocus sativa zwar steril, vermehrt sich aber vegetativ via Zwiebeln.