Denhama aussa

Lange arbeitete ein österreichischer Zoologe an der Untersuchung einer australischen Stabschreckenart. 1912 nannte er sie dann Denhama aussa, lautmalerisch für «den haben wir raus», und nahm dabei ausserdem Bezug auf den Fundort Denham an der westaustralischen Küste.

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Ampulex dementor

Von «Harry Potter» inspirieren liessen sich die Entdecker der thailändischen Grabwespenart Ampulex dementor. Dementoren sind in der Romanreihe Kreaturen, die die Seelen ihrer Opfer aussaugen, sodass diese danach als leere Hülle weiterleben. Weibliche Grabwespen lähmen Schaben mit dem Stich ihres Stachels und legen ihre Eier auf ihr ab. Die geschlüpften Larven ernähren sich von der Beute und lassen meistens nur die äussere Hülle zurück.

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Eurythenes plasticus

Aus Protest wurde ein Flohkrebs benannt, welcher 2014 aus dem Mariannengraben gefischt wurde. Das Tierchen, welches mithilfe einer Köderfalle in einer Tiefe von über 6000 Metern gefangen wurde, hatte ein Stück Mikroplastik im Darm. Als Zeichen gegen die Meeresverschmutzung nannten die Forschenden die Art deshalb Eurythenes plasticus.

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Amblyrhynchus cristatus godzilla

Der Name Amblyrhynchus cristatus godzilla beschreibt eine Unterart der Meerechse. Sie wurde nach der bekannten Filmkreatur «Godzilla» benannt, weil sie dieser ähnlich sieht. Die lediglich auf Galapagos heimische Echse sucht und findet ihre Nahrung im Meer – und scheidet dabei überschüssig aufgenommenes Salz über spezielle Drüsen in den Nasenlöchern aus.

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Bagheera kiplingi

Der schwarze Panther Bagheera aus dem «Dschungelbuch» sowie auch dessen Autor Rudyard Kipling stehen Pate für den Namen einer Springspinne, Bagheera kiplingi. Doch ungewöhnlich für eine Spinne und definitiv für einen Panther, ernährt sich die Achtbeinerin überwiegend pflanzlich. Sie ist in Zentralamerika auf Akazien heimisch.

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Euglossa bazinga

Fans der Serie «The Big Bang Theory» kennen Sheldon Coopers Ausruf «Bazinga!», wenn er jemanden reinlegte oder einen Witz machen wollte, bei dem er sich nicht sicher war, ob das Gegenüber ihn verstanden hat. 2012 wurde eine neue Prachtbienenart beschrieben, die bisher für eine andere Art gehalten wurde. Die brasilianischen Entdecker meinten, die Biene hätte sie damit praktisch jahrelang hereingelegt. Sie nannten sie daher Euglossa bazinga.

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Mini mum, Mini ature, Mini scule

Geradezu winzig sind die drei Arten der Froschgattung Mini. Alle drei wurden 2019 von einem Forscherteam beschrieben und animierten dieses offenbar gleich dreimal zu Wortspielen. Die rund 10 Millimeter kleinen Fröschchen aus Madagaskar heissen Mini ature, Mini mum und Mini scule.

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Vini vidivici

Vini vidivici war eine Papageienart aus der Unterfamilie der Loris. Sie kam auf den Marquesas-Inseln und auf Huahine imPazifischen Ozean vor und starb zwischen 1000 und 1200 nach Christus aus. Der wissenschaftliche Name leitet sich vom Zitat Julius Caesars ab: Veni, vidi, vici («ich kam, ich sah, ich siegte»). Er soll die erbarmungslose Jagd der ersten Siedler auf den Vogel bis zu dessen Ausrottung andeuten.

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Mantispa aphavexelte

Lange für eine andere Art gehalten wurde die Fanghafte Mantispa aphavexelte. Die österreichischen Entomologen, die die Art schlussendlich beschrieben, nannten sie «eine Verwechselte» in österreichischer Aussprache: Aphavexelte. In der dazugehörigen Publikation behaupteten die Autoren scherzhaft, Aphavexelte sei die «griechische Göttin der Konfusion».

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Zyzzyva

Wer in Scrabble gewinnen will, der wird sich über diesen Artnamen freuen: eine Rüsselkäfergattung namens Zyzzyva. Die südamerikanische Art findet man oft auf Palmen. Gerüchten zufolge wollte der Entdecker das «letzte Wort» bei der Namensgebung haben und nahm dies wörtlich. Zyzzyva ist tatsächlich der letzte Eintrag im englischen Wörterbuch, dem Oxford Dictionary.

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Trimeresurus salazar

Wer die «Harry Potter»-Bücher von J. K. Rowling kennt, weiss auch, dass die Zauberschule Hogwarts unter anderem von Salazar Slytherin gegründet wurde, der mit Schlangen sprechen kann. Und eben diese Fähigkeit verhalf einer Grubenotter aus dem westindischen Tiefland zu ihrem wissenschaftlichen Namen: Trimeresurus salazar.

Plectocebus aureipalatii

Einen ganz ungewöhnlichen Weg gingen Forschende, die 2005 im Nationalpark Madidi in Bolivien eine Primatenart entdeckten: Sie versteigerten die Namensrechte, um das Geld für den Erhalt des Nationalparks zu verwenden. Das Online-Casino GoldenPalace.com erhielt dann den Zuschlag für rund 638 000 Franken. Der wissenschaftliche Name des Madidi-Springaffen lautet nun Plectocebus aureipalatii.

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Eunice aphroditois

Der bizarre Riesenborstenwurm (Euniceaphroditois) lauert in zehn bis fünfzehn Metern Tiefe im Sand des tropischen Meeresbodens vergraben auf Beute. Der Gattungsname leitet sich von Euneike, einer Nymphe aus der griechischen Mythologie ab, die einen Jüngling zu sich in die Tiefe ihrer Quelle hinabzog. Und der Artname wiederum verweist auf die Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe. Sie ging dem Mythos zufolge aus einem Meer aus Blut und Sperma des Uranos hervor, welchem die Geschlechtsteile abgeschnitten worden waren.

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Acherontia atropos

Auch er wissenschaftliche Name des bei uns heimischen Totenkopfschwärmers, Acherontia atropos, entspringt der griechischen Mythologie. Acheron ist der Fluss in der Unterwelt, über den laut Sage die Seelen der Toten in den Hades gebracht werden. Atropos ist eine von drei Schicksalsgöttinnen. Sie zerschneidet den Lebensfaden, die ihre beiden Schwestern gesponnen und bemessen haben, und wählt auch die Art des Todes eines Menschen.

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Sylvilagus palustris hefneri

ist eine Unterart des Marschkaninchens, welche in den östlichen USA heimisch und vom Aussterben bedroht ist. Das Tier ist nach Hugh Hefner, dem Verleger des «Playboy» benannt. Das Logo des Männermagazins ziert bekannterweise ein Kaninchenkopf.

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La cerveza, La cucaracha, La paloma

Spass mit Sprache hatten die Entdecker dreier Arten der Rüsselzünslergattung La in Bolivien und Kolumbien. Sie benannten die unscheinbaren Falter scherzhaft La cerveza (spanisch: «das Bier»), La cucaracha («die Küchenschabe»; nach dem spanischen Volkslied) und La paloma («die Taube»,eines der weltweit bekanntesten Musik-stücke). Wir sind auf weitere Entdeckungen dieser Gattung gespannt.

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Ameiva nodam

Aus Protest wurden zwei Echsenarten 2013 in den peruanischen Anden benannt. Ein örtliches Staudammprojekt bedrohte den Trockenwald als Lebensraum derTiere. So wählten die deutschen Forschenden die Namen Ameiva nodam (englisch «nodam» = kein Staudamm) und Ameiva aggerecusans (lateinisch «agger» = Damm; «recusare» = zurückweisen).

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