Naturnahe Gewässer bilden den natürlichen Lebensraum von Wasserspitzmäusen. Dort finden sie die meisten ihrer Beutetiere, die von Wasserasseln über Frösche und Kleinkrebse bis hin zu kleinen Fischen reicht. Zudem brauchen sie unverbaute und dicht bewachsene Ufer, die ihnen und ihrenJungen als Versteck dienen. Leider gibt es immer weniger solche natürlichen Fleckchen in der Schweiz. Dies ist mit ein Grund, weshalb die Tierart mittlerweile alsgefährdet gilt. Doch auch die sinkende Wasserqualität und der Insektenschwund schlagen ihr auf den Magen.

Mehrere Mäuse nachgewiesen

Umso erfreulicher ist es, dass eine Wasserspitzmaus mitten in Zürich nachgewiesen werden konnte. Der kleine Insektenfresser tappte in eine Fotofalle des Projekts StadtWildTiere und wurde so zum ersten Mal auf dem Stadtgebiet nachgewiesen. Konkret gelang das in einem ökologisch aufgewerteten Gebiet der Allmend Brunau. Es wird vermutet, dass es sich um mehrere Individuen handelt. «Eine der abgelichteten Tiere wies eine Verletzung am Körper auf, eine andere nicht», erklärt Mathujah Manikkan vom Team StadtWildTiere. Wie lange die Wasserspitzmäuse schon dort sind und ob sie überhaupt bleiben, könne man allerdings nicht mit Sicherheit sagen. «Es ist gut möglich, dass die Wasserspitzmaus schon länger in der Stadt Zürich lebt», so die Stadtökologin. Dies wisse man nicht, da Nachweise für deren Existenz bisher sehr schwierig waren.

Laut Info Fauna konnte seit dem Jahr 2000 in der Schweiz nur gerade 49 Mal die Anwesenheit von Wasserspitzmäusen nachgewiesen werden. «Auch uns gelang das erst mit der Entwicklung der Kleinsäuger-Fotofalle des Naturmuseums St. Gallen», erklärt Mathujah Manikkan. Man wolle die Tierart in Zukunft intensiver erforschen, um sie so besser schützen zu können.

Steckbrief der Wasserspitzmaus 
Besonderheit
Wasserabweisendes Fell, kann bis zu 20 Sekunden lang tauchen

Jagdtaktik
Giftdrüsen unter der Zunge lähmen Beute beim Biss

Beutetiere
Köcherfliegenlarven, Wasserasseln und Kleinkrebse oder grössere Tiere wie Frösche, Hausmäuse, kleine Fische und Molche

Fressfeinde
Eulen, Greifvögel, Iltis, Hecht, Forelle und Ringelnatter