Die durch die Korallenbleiche verursachten Schäden haben ein neues Rekord-Ausmass erreicht. Australische Forschende stellten die grossflächigste Bleiche seit Beginn der Messungen vor knapp 40 Jahren fest. Das gab eine Studie des Australischen Instituts für Meereswissenschaft bekannt. Die Ursache liege in den hohen Wassertemperaturen im vergangenen Jahr.

Liegen die Temperaturen länger als zwei Monate über dem Wert, an den sich die Koralle angepasst hat, stösst diese die Algen ab, mit denen sie in Symbiose lebt, um zu überleben. Bleiben die Temperaturen weiterhin hoch, werden die Korallen weiss und sterben ab. So entstehen die sogenannten Korallenbleichen. Laut Forschenden benötigen Korallenriffe bis zu 20 Jahren, um sich davon zu erholen. 

Korallenbleiche weitet sich weltweit aus

Laut der Zeitung «The Guardian» kam es seit 1998 bereits zu sieben massiven Korallenbleichen am Great Barrier Reef – die verheerendste ereignete sich letztes Jahr. Forschende beschrieben das traurige Phänomen als «Korallen-Friedhof». 40 Prozent aller Korallen seien im Süden des weltweit grössten Korallenriffs bereits abgestorben. Der Grund für das Massensterben ist der menschengemachte Klimawandel. 

Das International Coral Reef Initiative (ICRI) geht davon aus, dass sich die schädliche Korallenbleiche bereits auf 84 Prozent der weltweiten Korallenriffe ausgeweitet hat.

Korallenriffe gehören zu den diversesten Lebensräume des Meeres. Unzählige Arten – darunter Fische, Schildkröten, Muscheln und viele weitere – sind auf sie angewiesen. Auch Menschen profitieren von ihnen: Viele Fischarten, die weltweit auf den Tellern landen, werden zwischen Korallenriffen gross. Zudem brechen sie Wellen, können Fluten abhalten und gelten –  schön wie sie sind – als Tourismusmagnet.