Projekt StadtWildTiere
Die Alpenfledermaus zieht gegen Norden: Sichtungen in der Stadt Luzern und im Kanton Basel-Stadt
Die Alpenfledermaus konnte im Rahmen des diesjährigen Mitmach- und Sensibilisierungsprojekts StadtWildTiere erstmals in der Stadt Luzern nachgewiesen werden. Rund 140 Personen haben sich im Frühling an der Datenerhebung beteiligt. Auch im Kanton Basel-Stadt wurde die Art diesen Sommer gesichtet.
Das diesjährige Mitmach- und Sensibilisierungsprojekt StadtWildTiere war Fledermäusen gewidmet: 140 Freiwillige haben zwischen Mai und August 2025 an 120 Standorten in der Stadt Luzern rund 25'000 Fledermausrufe aufgenommen. Dies taten sie mit sogenannten «Audiomoths» – kleinen Aufnahmegeräten, die die Ultraschallrufe der Fledermäuse aufzeichnen, die für das menschliche Ohr unhörbar sind.
Expertinnen und Experten analysierten die Rufe und konnten zehn verschiedene Arten nachweisen – darunter auch die bisher vor Ort unbekannte Alpenfledermaus, wie die Stadt Luzern am 10. November mitteilte.
Alpenfledermäuse sind bisher vor allem aus dem Tessin und dem Wallis bekannt, breiten sich aber zunehmend Richtung Norden aus. Dass sie nun auch in Luzern vorkommen, war bislang unbekannt. Auch im Kanton Basel-Stadt wurde die Art im August erstmals nachgewiesen.
Von den insgesamt zehn nachgewiesenen Arten gelten sechs als national prioritäre Arten – darunter die Mücken-, Langohr- und die Zweifarbfledermaus. Sie stehen in der Schweiz unter besonderem Schutz, da sie als gefährdet oder stark bedroht gelten.
Naturnahe Flächen sind entscheidend
Besonders erfreulich ist, dass auch lichtempfindliche Arten wie die Grosse Wasserfledermaus in Luzern beobachtet wurden. Das zeigt: Die Massnahmen der Stadt gegen Lichtverschmutzung wirken. Dank Projekten wie dem Plan Lumière wird etwa darauf geachtet, dass die Reuss nicht beleuchtet wird – und so vielen Fledermäusen ein ideales Jagdgebiet bleibt.
Die Auswertung der Daten macht zudem deutlich: Je naturnäher die Umgebung, desto mehr Fledermäuse sind anzutreffen. Grünflächen, Gebüsche und Gewässer bieten den Tieren wertvolle Lebensräume, während versiegelte Flächen und übermässige Beleuchtung ihre Aktivität einschränken.
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