Lange galten Hyalomma-Zecken als Exoten des Mittelmeerraums und der Steppengebiete Asiens und Afrikas. Nur selten wurden lebendige Tiere in der Schweiz gesichtet – vermutlich meistens mitgebracht durch Zugvögel auf der Rückreise.

Doch seit einigen Jahren häufen sich auch in anderen Teilen Mitteleuropas die Nachweise – meist an Pferden oder anderen Weidetieren. Der fortschreitende Klimawandel spielt der wärmeliebenden Tierart in die Karten.

Auffälliges Aussehen

Dank ihrer Grösse und den hellen, gestreiften Beinen lassen sich die Einwanderer leicht von heimischen Arten unterscheiden. Denn mit einer Körperlänge von bis zu zwei Zentimetern übertreffen sie die uns bekannten Zecken locker.

Anders als viele heimische Arten hat die Hyalomma-Zecken Augen, laufen aktiv auf ihren Wirt zu und können ihn einige Meter weit verfolgen. Ein Verhalten, das sie besonders effizient macht.

Gefürchteter Krankheitsüberträger

Hyalomma-Zecken können das nicht ganz ungefährliche Krim-Kongo-Hämarrhagische Fiber-Virus auf Menschen übertragen. In der Schweiz sind bisher keine solchen Fälle bekannt. In Deutschland wurde 2019 der erste Fall gemeldet.

Auch für befallene Tiere gibt es gewisse Gesundheitsrisiken. Tierhalter sollten ihre Schützlinge deshalb regelmässig auf Zeckenfunde überprüfen. Bei Verdacht, die Zecke vorsichtig einfangen (eigene Haut schützen) und in der Tierklinik zeigen. Ein nationales Meldeportal für Hyalomma-Befunde gibt es in der Schweiz nicht.

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