Hautnah am herbstlichen Vogelzug

Das Gantrisch-Gebiet ist international unter Ornithologen und Vogelfreunden bekannt als Ort, an dem sich auf ihrem herbstlichen Zug in den Süden besonders viele Greif- und Singvogelarten konzentrieren. Hier stehen im Spätsommer und Herbst die Chancen gut, auch seltene Arten wie den Fischadler oder den Merlin beobachten zu können – Fernglas vorausgesetzt. Der ungeteerte Panoramaweg Gantrisch bietet herrliche Aussichtspunkte, an denen sich die gefiederten Reisenden beobachten lassen können. Möchte man sich weniger auf das Wandern und mehr auf die Vögel konzentrieren, kann man direkt den Gurnigel besteigen, denn dieser Berg hat die internationale Auszeichnung als «Important Bird Area» erhalten. Auf der Website der Vogelwarte Sempach findet sich ein Zeitplan, der genaue Auskunft darüber gibt, wann welche Vogelart in den Süden zieht.

Informationen zur WanderungLänge: 22 Kilometer
Aufstieg: 917 Höhenmeter
Abstieg: 1192 Höhenmeter
Zeit: 7 Stunden
Start: Gurnigelbad (BE)
Ziel: Zollhaus (BE)
Website:  gantrisch.ch

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Kletterkünstler im Jagdbanngebiet

Die Wandermöglichkeiten im Berner Kiental sind unzählig und Wildtiere lassen sich hier besonders gut beobachten. Gämsen sind im Jagdbanngebiet besonders häufig. Auch der Rothirsch streift durch die Wälder, doch er lebt hier zurückgezogen. Die Rundwanderung «Ein frevelnder Jäger im Kiental» beginnt und endet auf der Griesalp und ist als Bergwanderweg markiert. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sind zu empfehlen. Durch die wilde und teils karge alpine Landschaft verläuft der Weg vorbei an schroffen Felswänden, Lebensraum der Gämsen. Mit viel Glück lassen sich hier auch Steinadler und Bartgeier beobachten. Die Möglichkeit besteht, auf einer geführten halbtägigen Wanderung mit dem Wildhüter durch das Kiental zu streifen. Informationen dazu erhalten Sie beim Tourist Center Kiental-Reichenbach.

Informationen zur WanderungLänge: 9,4 Kilometer
Aufstieg: 620 Höhenmeter
Abstieg: 620 Höhenmeter
Zeit: 3 Stunden und 40 Minuten
Start: Griesalp (BE)
Ziel: Griesalp (BE)
Webite:  schweizer-wanderwege.ch

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Zu Besuch bei den Geweihträgern

Es ist ein unvergessliches Erlebnis, das schaurige Röhren der Hirschbullen zur Brunftzeit im September. Besonders im Naturschutzgebiet Aletschwald lässt sich dieses Naturspektakel hautnah miterleben, genauso wie im Val Trupchun in Graubünden oder im Justistal im Berner Oberland. Auf der Wanderung «Im Herzen des Aletschwaldes» stehen die Chancen gut, das herbstliche Liebesspiel der Hirsche akustisch zu verfolgen und mit etwas Glück die Tiere auch zu sehen. Der Wanderweg führt durch herrlich duftenden Wald, vorbei an knorrigen Arven und mystischen Mooren. Eine morgendliche geführte Pirsch auf der Suche nach den Königen des Waldes kann im Pro Natura Zentrum Aletsch an ausgewählten Daten gebucht werden.

Informationen zur WanderungLänge: 5 Kilometer
Aufstieg: 150 Höhenmeter
Abstieg: 150 Höhenmeter
Zeit: 1 Stunde und 30 Minuten
Start: Riederfurka (VS)
Ziel: Riederfurka (VS)
Website:  pronatura-aletsch.ch

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Zu den Königen der Alpen

Eine ungefähr 100 Tiere zählende Steinwildkolonie lebt seit etwa 60 Jahren auf dem Pilatus. Auf dem «Blumenpfad», der von der Bergstation Pilatus-Kulm auf das Tomlishorn führt, können die majestätischen Bergziegen mit etwas Glück gesichtet werden. Besonders gut stehen die Chancen vor allem früh morgens und in der Abenddämmerung. Entlang des Grates verläuft der technisch einfache und gut gesicherte Weg und ist auch für weniger geübte Wanderer zu meistern. Wer trotz aller Bemühung keine Tiere erblickt, kann sich stattdessen an den wilden Blumen erfreuen. So können im August die lila blühenden Alpen-Astern und gelbe Stiefmütterchen bewundert werden. Wer es etwas exklusiver mag, dem sei eine geführte Steinbocksafari  mit einem ehemaligen Wildhüter empfohlen, inklusive 4-Gang-Menü am Abend und einer Übernachtung auf dem Berg.

Informationen zur WanderungLänge: 3,1 Kilometer
Aufstieg: 60 Höhenmeter
Abstieg: 60 Höhenmeter
Zeit: 1 Stunde und 10 Minuten
Start: Pilatus-Kulm (OW)
Ziel: Tomlishorn (NW)
Website:  pilatus.ch

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Wandernd zu den grossen Nagern

Wie der Name der «Murmeli-Wanderung» bereits verrät, tummeln sich entlang des Weges einige der quirligen Nager. Die Alpenmurmeltiere lassen sich am besten beobachten, wenn man sich hinsetzt, still ist und abwartet. Nach einer Seilbahnfahrt von Engelberg aus wandert man vom Trübsee zur Talstation des Jochpass-Sessellifts und wird bequem zum Pass hinaufgefahren. Weiter führt der Wanderweg zum Engstlensee. Auch Gämsen und Steinböcke leben in dieser Region und sind besonders gut im Winter auf den südlich exponierten Hängen im Umkreis der Engstlenalp zu finden. Wer die Tour verlängern möchte, läuft weiter bis zur Tannalp. Die abwechslungsreiche Landschaft der Urner und Berner Alpen lädt zum Durchatmen und Entspannen ein.

Informationen zur WanderungLänge: 9,8 Kilometer
Aufstieg: 933 Höhenmeter
Abstieg: 526 Höhenmeter
Zeit: 5 Stunden
Start: Trübsee (NW)
Ziel: Trübsee (NW)
Website:  engelberg.ch

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Tipps für erfolgreiche Wildtierbeobachtungen

• Mit einem Fernglas, Fernrohr oder einem Teleobjektiv können Tiere auch aus grösseren Distanzen beobachtet werden.

• Viele Wildtiere reagieren auf Bewegungen. Je leiser und langsamer man unterwegs ist, umso besser sind die Chancen auf eine Beobachtung.

• Wildtiere kommen einem sitzenden Menschen näher als einem, der sich auf sie zu bewegt.

• Die Wege sollten zum Schutz der Tiere nicht verlassen werden. Wildtiere haben sich an Menschen auf Wanderwegen gewöhnt und lassen sich hier besser beobachten als abseits der Route.

• Früh aufstehen oder spät ins Bett gehen lohnt sich. Die meisten Wildtiere sind in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv.

• Wichtig ist es, bei der Planung der Wanderung genügend Zeit für das Beobachten mit einzurechnen. Lieber eine kürzere Wanderung wählen und sich dafür Zeit nehmen.