Herr Huber, wie kamen Sie darauf, eine Initiative für eine Einschränkung von Feuerwerk zu lancieren?

Wegen der Pandemie erlebten wir zum Teil die Silvesternächte zu Hause. Unsere Hunde fanden die schier endlose Knallerei nicht toll, und mich stimmte sie nachdenklich. Die Initialzündung für die Initiative erfolgte über einen Facebook-Post am 1. Januar 2021, der ein riesiges Echo fand.

Leiden vor allem Hunde an der Knallerei oder auch Wildtiere?

Wild-, Heim- und Nutztieren leiden zum Teil massiv unter der Knallerei. Wildtiere beispielsweise werden während des Silvesterfeuerwerks aus dem Winterschlaf gerissen und verhungern. Es geht aber auch um sensible Menschen und nicht zuletzt um die Umwelt.

Haben Sie Kenntnis von Tieren, die wegen Feuerwerk verunglückten?

Ja, ich weiss von Unfällen und Fast-Unfällen von Hunden, die tagsüber nach einem Böller Reissaus genommen haben und über die Strasse flüchteten, von auf Strassen verunglücktem Wild, von abgestürzten Gämsen, verletzten Schafen und Pferden.

Bei heftigen Gewittern kracht es auch. Warum ist Feuerwerksknallerei so schlimm für Tiere?

Bei Gewitter ziehen sich Wildtiere vorzeitig an einen sicheren Ort zurück. Der Vergleich mit Feuerwerk hinkt deshalb. Der Knall von Böllern oder Feuerwerk kommt für das Tier unverhofft und ist unmittelbar, es kann ihn nicht einordnen.

Was passiert, wenn Ihre Initiative zustande kommt und dereinst sogar angenommen wird?

Für den privaten Gebrauch wird generell nur noch Feuerwerk ohne Knalleffekte gestattet sein. Grosse, offizielle Feuerwerke können gemäss Initiativtext auf Gesuch hin von den Kantonen erlaubt werden. Doch sind wir realistisch: Der Trend zu Licht-, Laser- und Drohnenshows nimmt bei Grossanlässen zu.

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