Wenn eine Wiese gemäht und das Schnittgut getrocknet wird, erhält man Heu. So einfach ist das. Aber Achtung: Heu ist nicht gleich Heu. Jenes aus intensiv bewirtschafteten Flächen mit spärlicher Artenvielfalt verfügt über eine komplett andere Qualität als solches von ungedüngten Bergwiesen, auf denen bis zu 200 verschiedene Pflanzenarten wachsen. Und auch die Verarbeitung hat grossen Einfluss darauf, wie hochwertig das Heu am Ende ist.

Die gesundheitsfördernde Wirkung des Heus, besonders jenes aus dem alpinen Raum, ist schon seit Jahrhunderten bekannt und wird der hohen Dichte an Gräsern, Kräutern und Heublumen zugeschrieben.

Heukuren erleben derzeit einen eigentlichen Boom. Ob in Form von Packungen, Wickeln, Auflagen, Kompressen oder Bädern: Viele Wellness- und Gesundheitseinrichtungen setzen auf die Wirkstoffe aus naturbelassenen Wiesen. Vorsicht bei den Begrifflichkeiten: An manchen Kurorten gilt als Heubad, was in Tat und Wahrheit eine Körperpackung mit frischem, feuchtem Heu ist.

Die gesundheitlichen Benefits sind zahlreich: Durch die frei werdenden ätherischen Öle und Cumarine kann Heu rheumatische Beschwerden lindern und Verspannungen lösen. Eine Heupackung auf dem Bauch kurbelt den Stoffwechsel an, wirkt entkrampfend und beruhigend. Beliebt ist auch der Leberwickel zum Entgiften.

Wer in den eigenen vier Wänden mit Heu experimentieren will, besorgt sich am besten einen Heublumensack, erhitzt ihn während 20 Minuten im Dampf und befestigt ihn mit einem warmen Tuch am Körper. Liegedauer: rund 45 Minuten. Für Menschen mit Pollenallergie sind Heuanwendungen nicht zu empfehlen.

Genaue Anleitung unter: www.kneippvisite.de/anwendungen/artikel/heublumensack/