Landwirtschaft
Nesselwanzen fallen über Erdbeeren her
Keiner weiss, weshalb Nesselwanzen seit ein paar Jahren plötzlich grosse Schäden an Erdbeeren anrichten. Die Forschungsanstalt Agroscope untersucht nun, was sich dagegen tun lässt.
Im Laufe der letzten Jahre stellten verschiedene Erdbeerproduzenten im Genferseegebiet Veränderungen auf den Erdbeeren in ihren Gewächshäusern fest. Diese deuteten auf die Aktivität einer ihnen unbekannten Wanzenart hin. Es stellte sich heraus, dass es sich um die gepunktete Nesselwanze (Liocoris tripustulatus) handelte. Zu dieser Wanze existieren kaum wissenschaftliche Veröffentlichungen, denn man ging bisher davon aus, dass sie nur auf Brennnesseln vorkommt.
Angesichts der wirtschaftlichen Schäden begann Agroscope im Jahr 2013, die Art zu erforschen. Derzeit läuft eine Diplomarbeit, die unter anderem Ansätze liefern soll, um die Wanzenpopulation zu kontrollieren. Pflanzenschutzmittel können gegen die Wanze nicht eingesetzt werden, denn sie würden auch Nützlinge vergiften, die in den Gewächshäusern wiederum andere Schädlinge bekämpfen sollen.
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Diese ausgewachsene Nesselwanze ist in natura nur etwa 4.5 Millimeter lang. Bild: G. Jaccard, Agroscope |
Lockende Brennenesseln zwischen den Gewächshäusern
Bei den Erdbeeren verursacht die Nesselwanze Schäden durch Einstiche auf den noch unreifen, grünen Erdbeeren. Wenn die Früchte grösser werden, verwandeln sich die Einstiche in unschöne Verformungen. Die derzeitigen Bekämpfungsversuche von Agroscope werden in einer kommerziellen Erdbeeranlage in der Region Genf durchgeführt. Sie basieren auf dem Prinzip der «Fangpflanzen», die bereits für eine andere Wanzenart entwickelt wurden. Ziel ist es, die schädlichen Wanzen auf Pflanzen zu locken, die sie besonders mögen, und diese Pflanzen dann mit einem Insektizid zu behandeln, damit die Schädlinge gar nicht in die zu schützende Kultur eindringen können.
Im Falle von Liocoris dienten die Grosse Brennnessel und die Luzerne als Fangpflanzen. Diese wurden in den unproduktiven Flächen zwischen den Gewächshäusern angelegt. Die ersten Auswertungen der Ergebnisse werden gegen Ende Sommer erwartet und sollen zeigen, ob diese Bekämpfungsmethode in der Praxis erfolgreich ist.
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