Fledermäuse haben es nicht einfach. Die heimlich lebenden Tiere der Nacht leiden heutzutage unter Lichtverschmutzung, Quartierverlust, der Abnahme von Insekten und der Ausräumung der Landschaft. Neben den aktuellen Gefahren drohte den fliegenden Säugern früher zudem ein ganz anderes Problem, dessen Auswirkungen noch bis heute spürbar sind.

Gesundheitsgefährdende Holzschutzmittel, die damals häufig in Häusern und anderen Gebäuden zur Imprägnierung des Holzes eingesetzt wurden, vergifteten die kleinen Säuger, die, je nach Art, besonders gerne in Dachstöcken leben. Zu den problematischen Mitteln gehörten insbesondere DDT und Lindan, beides Insektizide, die sich auch indirekt durch die Nahrungsaufnahme von Insekten in den Fledermäusen anreicherte. Bekannt wurde das DDT in den sechziger Jahren, als es besonders massiv zur Bekämpfung von Insekten in der Landwirtschaft eingesetzt wurde. Das Gift reichert sich wegen seiner chemischen Stabilität und guten Fettlöslichkeit in Tieren an und führt zu gesundheitlichen Problemen. Auch Lindan wurde häufig als Imprägnierschutz für Holz in Häusern eingesetzt und hat eine ebenso giftige Wirkung. Eine Fledermausart, die besonders unter den Holzschutzmitteln litt, war die kleine Hufeisennase, die innerhalb weniger Jahrzehnte aus dem gesamten Mittelland verschwand und heute nur noch in Restbeständen in den Voralpen und Alpen vorkommt.

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Auch heutzutage lassen sich problematische Holzschutzmittel in vielen Schweizer Häusern nachweisen, andererseits werden weiterhin giftige Chemikalien eingesetzt. Die Schweizerische Koordinationsstelle für Fledermausschutz führt bereits seit 20 Jahren eine Liste an fledermausverträglichen Holzschutzmitteln. Auf Basis von neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen wurde diese Liste nun komplett überarbeitet und kann in drei verschiedenen Sprachen heruntergeladen werden. Wer also einen Neu- oder Umbau plant, dem sei diese Liste ans Herz gelegt. Fledermäuse gehören in der Schweiz zu der am stärksten bedrohten Ordnung der Säugetiere und brauchen unser Verständnis und unsere Unterstützung.

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