Unglaubliche 5,5 Millionen Quadratkilometer umfasst der Amazonas-Regenwald. Ihn zu bereisen und zu erforschen allerdings ist mühsam und beschwerlich. Die amerikanische Naturschutzorganisation Conservation International schafft mit einem im Februar veröffentlichten 360-Grad-Film Abhilfe – und das auf eindrückliche Weise. «Under the Canopy» (deutsch: «Unter dem Blätterdach») nimmt den Zuschauer mit auf eine virtuelle Reise ins Amazonas-Gebiet. Mit der Maus kann man die Kamera verschieben und drehen und dabei in alle Richtungen blicken. Fast ein bisschen, als wäre man selbst dort.  

Der elfminütige Film beginnt allerdings nicht unter, sondern über dem Blätterdach. Aus der Luft nähert sich die Kamera einem mächtigen Ceiba-Baum und gleitet dann langsam an dessen Stamm entlang herunter, so dass man sich jedes «Stockwerk» des Waldes aus allen Blickwinkeln ansehen kann. Am Boden wartet der Regenwaldführer Kamanja Panashekung, dem der Film von nun an folgt. Er gehört zum indigenen Volk der Tiriyo, das auf beiden Seiten der brasilianisch-surinamischen Grenze im nördlichen Amazonasbecken lebt.  

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Diesem Faultier aus dem Yasuní-Nationalpark in Ecuador begegnet
man im Film.
  Bild: Lucas Bustamente

Panashekung führt uns durch den Dschungel, mit seinem Boot über den Fluss und schliesslich in sein Dorf in Suriname. Der Guide erklärt, dass der Amazonas alles bereitstellt, was seine Gemeinschaft zum Leben braucht. Panashekung spricht aber auch über die Zerstörung des Regenwaldes und welche Gefahr für die Ureinwohner von ihr ausgeht. Der Film ist ein Aufruf von Conversation International, den Amazonas-Regenwald zu schützen. Denn schliesslich sind wir alle von ihm abhängig, wie es in einer Mitteilung heisst. Der grösste Regenwald der Welt versorgt liefere 20 Prozent des globalen Sauerstoffs. «Den Amazonas zu erhalten ist keine Option, es ist eine Notwendigkeit», schreibt die Naturschutzorganisation.  

Gedreht wurde «Under the Canopy» an zwei verschiedenen Orten, die 2250 Kilometer auseinander liegen: in Suriname und im Yasuní-Nationalpark in Ecuador. Es ist nicht der erste Virtual-Reality-Film von Conservation International. Im Juli 2016 veröffentlichte die Organisation den Kurzfilm «Valen’s Reef» in dem es um die Korallenriffe im indonesischen Archipel Raja Ampat geht.

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