Geheimnis eines Pflanzenhormons
Warum Früchte neben Äpfeln schneller reifen – und wie Sie das gezielt nutzen können
Viele kennen den Effekt: Legt man unreife Bananen oder Avocados neben Äpfel, werden sie innerhalb weniger Tage reif und weich. Doch warum ist das so? Die Antwort liegt in einem natürlichen Pflanzenhormon – Ethylen.
Was ist Ethylen?
Ethylen (C₂H₄) ist ein farbloses, gasförmiges Hormon, das von vielen Früchten während des Reifungsprozesses freigesetzt wird. Besonders Äpfel, Bananen, Tomaten und Kiwis gehören zu den stärksten Ethylen-Produzenten.
Sobald Ethylen in die Umgebungsluft gelangt, wirkt es auch auf andere Früchte ein. Es aktiviert Enzyme, die:
- Stärke in Zucker umwandeln → die Frucht wird süsser
- Chlorophyll abbauen → die Farbe verändert sich
- Zellwände auflockern → die Frucht wird weicher und aromatischer
Kurz gesagt: Ethylen ist der natürliche „Reifebooster“ vieler Obstsorten.
Welche Früchte reifen durch Äpfel schneller?
Wenn Sie Früchte gezielt nachreifen lassen möchten, sind Äpfel perfekte Helfer. Besonders gut reagieren darauf:
- Bananen
- Avocados
- Kiwis
- Mangos
- Tomaten
- Birnen
Tipp: Legen Sie die Früchte zusammen mit einem Apfel in eine Papiertüte oder eine Schale und lass Sie sie bei Zimmertemperatur stehen. Das Ethylen sammelt sich in der Tüte und beschleunigt die Reifung deutlich.
Wann Sie Äpfel lieber getrennt lagern sollten
Der Ethylen-Effekt hat auch Nachteile: Manche Früchte und Gemüsesorten verderben schneller, wenn sie in der Nähe von Äpfeln liegen. Dazu gehören:
- Beeren (z. B. Erdbeeren, Himbeeren)
- Gurken
- Brokkoli
- Blattsalate
- Karotten
Lagern Sie sie getrennt von Äpfeln, am besten im Kühlschrank, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.
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