Ab in die Ferien
Tierisch tolle Ferien mit Ihren Vierbeinern
Die Sommerferien sollen sowohl für Zwei- als auch für Vierbeiner zum entspannten Erlebnis werden. Mit unseren Tipps für Vorbereitung und Anreise sowie zum Aufenthalt am Ferienort kann nichts mehr schief gehen.
Aus Sicht des Hundes ist der Fall klar: Dabei sein ist alles! Für das Herrchen oder Frauchen stellt sich bei der Ferienplanung jedoch die eine oder andere Frage: Mute ich meinem vierbeinigen Freund mit der Reise und dem Aufenthalt an einem fremden Ort zu viel Stress zu? Erfüllt mein Hund die Einreisebestimmungen der Traumdestination? Und lässt sich das gewünschte Ferienprogramm gut in Begleitung eines Hundes umsetzen? Wer mit Hund verreist, muss sich darüber im Klaren zu sein, dass nicht nur die eigenen Vorlieben im Vordergrund stehen, sondern dass auch auf die Bedürfnisse des Tieres Rücksicht genommen werden muss.
Gut vorbereitet
Ist entschieden, dass Fido mit auf der Passagierliste sitzt, gilt es frühzeitig mit der Planung zu beginnen. Dazu muss der Hundebesitzer nicht gerade Bücher, aber doch so einige Dokumente wälzen. Für einen Grenzübertritt ist ein Haustierpass, in dem sämtliche Impfungen vermerkt sind, unerlässlich. Achtung: Während eine Tollwutimpfung in der Schweiz nicht mehr obligatorisch ist, wird sie in den meisten übrigen Ländern verlangt. Und diese kann man nicht kurz vor knapp nachholen, denn das Impfzeugnis muss mindestens 21 Tage vor der Ausreise ausgestellt worden sein. Je nach Feriendestination werden eventuell weitere Impfungen oder gar Blutanalysen verlangt. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Tierarzt beraten. Im Pass muss auch die Chipnummer vermerkt sein, denn die Kennzeichnung mit einem Mikrochip ist fast überall Pflicht.
Sind alle gesundheitlichen Vorsorgemassnahmen getroffen und säuberlich im Pass vermerkt, geht es ans Studium der Einreisevorschriften der entsprechenden Destination. Nur so können unangenehme Über-raschungen vermieden werden. In einigen Ländern ist die Einreise für bestimmte Hunderassen oder kupierte Hunde beispielsweise verboten, oder es herrscht Maulkorbpflicht. Bei der Wahl der Unterkunft geben die Bedürfnisse von Hund und Herrchen den Ausschlag. Möchte man in ein Hotel mit Rundumservice, in eine Ferienwohnung mit genügend Platz oder schlägt das Herz für Campingurlaub?
Nicht nur die Badehose eingepackt
Beatrice Di Blasi führt die auf Hunde ausgerichtete «Gravas Lodge» im Val Lumnezia GR. Für sie sind differenzierte Informationen der Hundebesitzerinnen bei der Buchung wichtig. Nur wenn die Hotelleiterin weiss, ob die Gäste mit einem kleinen oder aber mehreren grossen Hunden anreisen und was für Ansprüche Mensch und Tier haben, können das passende Zimmer und der geeignete Platz im Speisesaal reserviert werden.
Im Speisesaal können sich die Zweibeiner ein feines Gericht aussuchen, das Menü für die Fellnase muss aber in den meisten Fällen mitgebracht werden. Und das Hundefutter ist bei Weitem nicht das Einzige, was für den Hund auf der Gepäckliste stehen sollte. Wasser- und Futternäpfe, das Hundebett, das Lieblingsspielzeug, Tücher zum Trockenreiben des Hundes, Robidog-Säcke, Halsband und Leine und je nach Vorschriften vielleicht sogar ein Maulkorb gehören in den Koffer. Unbedingt mit auf Reise muss auch eine Notfallapotheke (siehe Infobox).
«Nicht die eigenen Vorlieben stehen im Fokus, sondern die tierischen Bedürfnisse.»
Beim Menschen sorgt ja nicht selten ein Sonnenbrand für den Griff zum Medikamenten- und Salbenköfferchen. Für Bello gilt beim Thema Sonne noch viel dringender, was Herrchen auch beachten sollte: vorbeugen ist besser als heilen. Die Fellnasen müssen besonders gut vor der Hitze geschützt werden, da sie ihre Körpertemperatur nicht durch Schwitzen regulieren können. Mit an den Badesee oder Strand gehören deshalb ein Sonnenschirm oder ein kleines Zelt als Schattenspender. Anbindepflöcke und Schleppleinen, die am Geschirr und nicht am Halsband eingehackt werden, sind für solche Ausflüge ebenfalls empfehlenswert.
Sicher und entspannt unterwegs
Nicht erst am Strand, bereits bei der Reise muss an den Sonnenschutz gedacht werden. Während einer Autofahrt sollte der Hundeplatz vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein. Getönte Autoscheiben sind dafür hilfreich, eine Abschirmung kann auch durch Klebefolien oder Sonnenschutzelemente mit Saug-näpfen installiert werden. Das Auto ist ein bequemesFortbewegungsmittel, um mit Hund und dem erforderlichen Zusatzgepäck zu verreisen. Es gibt allerdings zahlreiche weitere Möglichkeiten, in Begleitung des Vierbeiners die Feriendestination zu erreichen. Wählt man den Zug, müssen die Vorschriften abgeklärtwerden. Gilt, wie beispielsweise in der Deutschen Bahn, eine Maulkorbpflicht? Fluggesellschaften haben einheitlichere Regelungen. Sie schreiben vor, dass Hunde über fünf Kilogramm Körpergewicht in einer Transportbox im Frachtraum mitfliegen. Als Hundebesitzerin müssen Sie abzuwägen, ob dies Ihrem Schützling zugemutete werden kann. Als Alternative bleiben noch das Schiff oder die Fähre. Nicht in allen Fällen sind Hunde gerne als Gäste gesehen, informieren Sie sich also über die Bestimmungen der einzelnen Gesellschaften. Und: Wird Ihr Hund seekrank? Am besten testet man die Seetüchtigkeit vorab bei einer Schifffahrt.
«Eine gute Vorbereitung erleichtert die Reise ungemein.»
Auch im Auto fühlen sich einige Hunde unwohl. Gewisse Vorkehrungen sind hilfreich, um den vier-beinigen Fahrgästen die Reise angenehm zu gestalten. Leidet der Liebling unter Reiseübelkeit, ist es ratsam, das Futter acht Stunden vor Reisebeginn abzusetzen. Wasser sollte dem Hund regelmässig angebotenwerden, ein Napf und eine Wasserflasche müssen mit an Bord. Zum Trinken, aber auch damit der Hund seine Beine vertreten und sich versäubern kann, legt man am besten alle zwei Stunden eine Pause ein. Auch hier erleichtert eine gute Vorbereitung die Reise. Im Voraus können Sie Raststätten mit Grünflächen heraussuchen.
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Weiter geht die Fahrt. Klar, ist die Versuchung für Mensch und Tier gross, den Kopf aus dem Fenster zu recken und sich den Fahrtwind richtig roadtripmässig um die Nase wehen zu lassen. Davon ist bei Hunden abzuraten – Bindehautentzündungen sind so nämlich praktisch vorprogrammiert. Aus Sicherheitsgründen sollte es dem Hund sowieso nicht möglich sein, aus dem Fenster zu lehnen. Eine robuste und an die Grösse des Tieres angepasste Hundebox ist der optimale Aufenthaltsort während der Fahrt. Und denken Sie daran: Nicht nur Hundeaugen, auch Hundeohren sind empfindlich. Das Radio sollte nicht auf voller Lautstärke dröhnen. Manchmal wirkt eine musikalische Berieselung jedoch entspannend. Wer mit dem Haustier auf Reisen geht, muss wissen, wie sich der Liebling in stressigen Situationen beruhigen lässt.
Angenehm einquartiert
Hund und Herrchen freuen sich bei der Ankunft über eine herzliche Begrüssung und Informationen zum Aufenthalt mit dem Haustier. Wo befindet sich die nächste Tierarztpraxis? In welchen Bereichen dürfen sich Hunde aufhalten? Solche Fragen sollten beiFerienbeginn abgeklärt werden. Tierliebende Mitarbeitende sind für Beatrice Di Blasi in ihrem Hundehotel ein Muss. «Tiere kann man nicht belügen, die Chemie muss stimmen, damit sie sich wohlfühlen.»
Der Vorteil einer Unterkunft, wo Vierbeiner willkommen sind, liegt in der spezifischen Infrastruktur. Eine umzäunte Spielweise lädt zum Herumtollen ein, die Zimmer sind pflegeleicht eingerichtet und das Hundefutter kann in einem Kühlschrank aufbewahrtwerden. «Die Ausstattung ist das eine, wichtig istzudem, dass man direkt vom Hotel aus zu spannenden Unternehmungen starten kann», findet Di Blasi.
Auch die Gäste müssen ihren Beitrag zu einem gelungenen Aufenthalt leisten. Der tierische Begleiter sollte gut erzogen sein und niemanden stören. «Da sich bei uns auch Leute ohne Hund, manchmal sogar Meerschweinchen aufhalten, ist uns Toleranz, Sozialverträglichkeit und eine gute Kommunikation wichtig», hält die Hotelleiterin fest und schmunzelt: «Ehrlich gesagt sind es meist nicht die Tiere, sondern die Leute, die uns mit ihrem Benehmen Sorgen bereiten.»
Eingepackt Diese Gegenstände gehören alle in die Reiseapotheke für Ihren Hund:
- Desinfektionsmittel
- Verbandzeug (Gaze und selbstklebender Verband)
- Schere
- Pinzette und/oder Zeckenzange
- Hundeschuh (bei Pfotenverletzung)
- Augen- und Ohrentropfen
- Schmerzmittel
- Durchfallmedikamente
- Medikamente, die der Hund ständig nehmen muss
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