Grundsätzlich ist das Pflücken von Beeren im Wald zugelassen, da die meisten Wälder der öffentlichen Hand gehören. Nur wenn explizit ein Verbotsschild vor dem Busch steht, darf nicht genascht werden. Zudem sollten laut SRF Beeren im Wald nur mit Mass und für den Eigenbedarf gepflückt werden.  

Diese Beeren sind geniessbar: 

Walderdbeere 

Der Klassiker der Waldbeeren – die kleinen Früchtchen können ein intensives Erdbeeraroma haben. Die zarten Pflänzchen blühen im Frühling weiss und haben fünf Blätter. Verwechslungsgefahr besteht mit der Indischen Scheinerdbeere (Duchesnea indica). Deren Früchte ähneln den Walderdbeeren – doch im Frühling blüht die Pflanze gelb und die Früchte sind zwar essbar, schmecken jedoch nach Nichts.  


Waldhimbeere 

Auch lecker sind Waldhimbeeren. Die pinken Beeren sind reich an Vitamin C, Kalium und Magnesium – die Pflanze des gesunden Snacks gehört zu den Pionierpflanzen und spielt deshalb eine wichtige Rolle im Ökosystem Wald. Pionierpflanzen besitzen besondere Anpassungsfähigkeiten und besiedeln Kahlflächen.  

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Brombeeren 

Die dunkelvioletten Beeren sind ein intensiver Gaumenschmaus mit reichlich Vitamin C. Brombeeren sind mit Himbeeren verwandt und haben noch ausgeprägtere Dornen. Deswegen muss man beim Pflücken etwas vorsichtig sein.  

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Wilde Heidelbeere 

Die Heidelbeere, Schwarzbeere, Blaubeere oder Myrtille kann auch wild geerntet werden. Der bis zu einem halben Meter grosse Strauch bevorzugt saure Böden in Laub- und Nadelwäldern oder Moor- und Bergheiden. Seine Blüten sind unscheinbar, die Frucht hingegen kennt man. Die dunkelblauen Beeren sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. 

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Preiselbeeren

Sie gehören zu den Herbstklassikern – ein Preiselbeergelée macht sich gut zu Wild- und Pilzgerichten. Doch etwas in Vergessenheit geraten ist, dass man auch in der Schweiz im Herbst wilde Preiselbeeren ernten kann. Die Pflanzen bevorzugen saure, nährstoffarme Böden und man findet sie laut Migusto meistens in Nadelbaumwäldern, Mooren und an Bergwiesenhängen rund um die Baumgrenze. Die knallroten Preiselbeeren enthalten verschiedene Vitamine und Mineralstoffe – ideal für die kältere Jahreszeit.  

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Wichtig beim Beeren sammeln
Richtige Kleidung: Himbeer- und Brombeerpflanzen haben Stacheln, jene von Brombeeren sind noch etwas ausgeprägter. Bei der Ernte trägt man am besten lange Hosen und keine puffigen Kleider, die sich in den Sträuchern verfangen können.  

Früchte kontrollieren: Gerade Himbeeren sind oft von Würmern befallen, auch Brom- und Erdbeeren können einen Wurmbefall haben – deshalb sollten die Früchte immer kurz kontrolliert werden.  

Früchte waschen: Natürlich ist das Wald-Naschen ein spezielles Erlebnis. Idealerweise wäscht man die Früchte aber kurz vor dem Verzehr. Gerade bei Walderdbeeren besteht die Chance, dass diese vom Fuchsbandwurm befallen sind. Deshalb sollten die Beeren mindestens gewaschen, am besten sogar gekocht werden.  

Teilweise Früchte kochen: Die oben aufgeführten Beeren sind gewaschen gut zu essen. Es gibt jedoch noch weitere Beeren, die wild gepflückt werden können, aber lieber gekocht werden sollten. Sie sind dann meistens besser verträglich. Dazu gehören Holunderbeeren, Vogelbeeren und Wachholderbeeren. 

Fuchsbandwurm 

Der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) lebt laut dem Bundesamt für Gesundheit im Dünndarm von Füchsen, selten auch in jenem von Katzen und Hunden. Mit dem Kot werden die Eier ausgeschieden, die in feuchter Umgebung monatelang überleben können. Eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm kommt zwar selten vor, diese führt jedoch zu einer schweren Lebererkrankung. Deshalb sollten wilde Beeren oder auch Fallobst vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden.  

Giftige Früchte 

Tollkirsche

Aufzupassen gilt es besonders bei der Tollkirsche. Wie ihr Namen verrät ähnelt die Frucht der Kirsche, Tollkirschen sind jedoch sehr giftig und können im schlimmsten Fall zum Tod führen.  

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Seidelbast

Dieser blüht schon im Frühling und verströmt einen wunderbaren Duft. Die kleinen roten Beeren des Seidelbasts sind aber giftig. 

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Rote Heckenkirsche

Die rote Heckenkirsche ist zwar nicht ganz so giftig. Führt aber zu Durchfall, erhöhtem Puls und zu Rötungen im Gesicht.  

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