Ein hektisches Flattern, dann ein Windzug knapp am Ohr vorbei. Was ist da in der Dunkelheit vorbeigeflogen? Eine Fledermaus! Die Reaktionen auf diese Situation könnten unterschiedlicher nicht sein: Einige Menschen blicken sich auf der Suche nach den seltenen Tieren fasziniert um.

Andere hingegen gehen in Deckung und schirmen ihren Kopf mit den Armen ab. Immerhin sind die geflügelten Säuger doch dafür bekannt, sich in unseren Haaren zu verfangen und sich dann im Schädel festzubeissen, um unser Blut zu saugen. Oder?

Nein! Dass Fledermäuse es auf unser Blut abgesehen haben und gerne auf unseren Köpfen landen, sind gängige Vorurteile gegenüber den Säugetieren. Die Wahrheit ist, dass die einheimischen Fledermäuse sich von Insekten ernähren wie Nachtfaltern, Käfern oder Mücken. Jede Nacht vertilgen sie davon gut die Hälfte ihres eigenen Körpergewichts.

[IMG 2]

Exkursionen in der ganzen Schweiz

Um mit solchem Falschwissen aufzuräumen und um die Tiere den Menschen allgemein näher zu bringen, wird jedes Jahr die Internationale Nacht der Fledermäuse veranstaltet. Organisatorin ist die Schweizerische Koordinationsstelle für Fledermausschutz.

Vom 25. bis 27. August laden ganze 26 Veranstaltungen dazu ein, sich über das Braune Langohr oder die Mopsfledermaus zu informieren. Im Zoo Zürich etwa kann man bei der Fütterung in der Notpflegestation dabei sein, in Lachen (SZ) werden die Flattermänner mit Ultraschall-Detektoren belauscht und in Bremgarten (AG) lädt die Stiftung Fledermausschutz zur Exkursion in den Hexenturm ein.

Insbesondere Familie kommen an den Anlässen auf ihre Kosten. Konzipiert wurden sie von dutzenden Biologinnen, Fledermausschützern oder Schutzbeauftragten der Kantone. Die meisten Programmpunkte können kostenlos und ohne Anmeldung besucht werden. Am besten informieren Sie sich im Vorfeld, denn die Auswahl ist riesig.

[IMG 3]

Artenreich aber bedroht

30 verschiedene Arten von Fledermäusen leben bei uns in der Schweiz. Die meisten von ihnen haben es nicht einfach: Weil sie nachts leben und jagen, sind sie stark von der Lichtverschmutzung betroffen, ihre Lebensräume werden zunehmend fragmentiert oder fallen wegen moderner Sanierungen ganz weg. Und auch lauernde Hauskatzen haben es auf Fledermäuse abgesehen.

Die Schweizerische Koordinationsstelle für Fledermausschutz hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die sensiblen Tiere zu schützen. Dazu arbeiten sie nicht nur eng mit dem Bundesamt für Umwelt und den Kantonen zusammen, sondern überwachen etwa auch die bestehenden Populationen. Zudem fungieren sei als Anlaufstelle für die Bevölkerung – etwa, indem sie nun schon zum 27. Mal den Internationalen «Bat Day» in die Schweiz bringen.

[IMG 4]