Wenn man an ein giftiges Tier denkt, kommt den meisten wohl eine Schlange in den Sinn. Aber auch Säugetiere können giftig sein, zum Beispiel süss aussehende Affen. Die Plumploris sind gefährlicher als man vermuten kann. Sie haben eine Drüse in der Armbeuge, die ein Sekret produziert, welches in Kombination mit dem Speichel des Affen giftig ist. Die Primaten reiben die Mischung in ihr eigenes aber auch in das Fell ihrer Jungen, um Parasiten oder Raubtiere abzuschrecken. Bei Gefahr benetzen die Tiere ihre Zähne, was auch ihren Biss giftig macht. Wird ein Mensch von einem Plumplori gebissen, kann dies einen allergischen Schock verursachen.  

Langsam und in der Nacht unterwegs 

Die Plumploris sind kleine Primaten, die in Südostasien auf Bäumen leben. Tagsüber schlafen sie auf Ästen, in der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche. Plumploris sind Allesfresser, auf dem Speiseplan stehen hauptsächlich Früchte und Insekten, aber auch kleine Säugetiere. Ihre grossen Augen mit dem reflektierenden Hintergrund verhelfen den Affen zu einer guten Nachtsicht. Plumploris sind sehr langsam und bedacht unterwegs, um nicht entdeckt zu werden. Im Gegensatz zu anderen Affen verzichten sie sogar auf die typischen lauten Rufe.  

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Steckbrief 
Wissenschaftlicher Name: Nycticebus 
Verbreitung: Südostasien (Sumatra, Malaysia, Süd-Thailand) 
Grösse: 26 bis 36 Zentimeter, Schwanzlänge ein bis zwei Zentimeter 
Gewicht: 225 bis 650 Gramm 
Lebenserwartung: in freier Wildbahn 10 bis 15 Jahre, in Gefangenschaft bis 25 Jahre 
Nahrung: Wirbeltiere, Eier, Pflanzen, vor allem Früchte und Insekten 
Anzahl Junge: eins 
Tragezeit: 190 Tage 
Bedrohung: stark gefährdet 

Plumploris sind keine Haustiere 

Das süsse Aussehen der Plumploris wird den Tieren zum Verhängnis. Mit den riesigen Augen sind die Affen weltweit als Haustier begehrt. Plumploris sind deshalb oft Opfer von illegalem Heimtierhandel. Ihnen werden mit grausamen Mitteln die Vorderzähne gezogen oder gekürzt. So wird vertuscht, dass sie einen giftigen Biss haben. Schwere Entzündungen oder sogar der Tod der Tiere sind die Folge. Daneben werden Plumploris wegen ihrem Fell und Fleisch gejagt. Die Zerstörung ihrer Lebensräume ist eine weitere Bedrohung. Zusätzlich zur Gefährdung durch den Menschen kommt, dass die Primaten nur wenig Nachwuchs haben. Entsprechend gelten fast alle Plumploris-Arten als gefährdet oder sogar stark gefährdet.  

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