Das Igelzentrum in Dürrenäsch (AG) der «Igelhilfe Mittelland» nimmt kranke, verletzte und verwaiste Igel auf und päppelt die Patienten nach den nötigen medizinischen Behandlungen wieder auf. Neben der Versorgung und Pflege gehört auch die fachmännische Auswilderung zu den Aufgaben ehrenamtlichen der Mitarbeitenden. Bis zu 100 Tiere haben auf der Station Platz. 

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Grösste Igelstation der Schweiz 

Nach der Schliessung der Igelstation Oberentfelden (AG) fehlte es an Plätzen für verletzte Igel. Deshalb gründete sich der Verein «Igelhilfe Mittelland» und suchte nach einer Örtlichkeit für eine neue Igelstation. Die gesamte Einrichtung wurde von rund 30 freiwilligen Helferinnen und Helfer gebaut

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Um die Igel fachgerecht medizinisch zu versorgen, sind die Mitarbeitenden in der Igelbehandlung ausgebildet und haben eine entsprechende kantonale Bewilligung. Fast alle Verletzungen können sie selbst versorgen. Operationen und die Versorgung von grösseren Wunden, werden von ihrem Tierarzt behandelt.  

Wichtiges Informationsnetzwerk 

Stefanie Tremmel, die Leiterin des Igelzentrums Dürrenäsch (AG) und Co-Präsidentin des Vereins, war ein halbes Jahr in einem Praktikum in einer Igelstation. Die veterinärmedizinische Forschung rund um den Igel sei ihrer Ansicht nach ungenügend. Deshalb sei die gute Zusammenarbeit und der Austausch mit anderen Igelpflegestationen sehr wichtig.  

Neben der fachkundigen Betreuung verletzter oder unterernährter Igel legt der Verein grossen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit. Sie wollen das Wissen über Igel verbreiten und die Bevölkerung darauf hinweisen, wie die Tiere im Alltag geschützt werden können. Der Verein Igelhilfe Mittelland besucht unter anderem Schulklassen und Vogelvereine.  

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Soforthilfe für Igel:  

Wann sollte man einem Igel helfen? 

Igel sind nachtaktiv, liegen sie in der Sonne, besteht Handlungsbedarf. Ist der Igel mit Maden- oder Fliegeneier befallen, muss er dringendst gesichert und professionell betreut werden. Auch bei massivem Zecken- oder Flohbefahl muss gehandelt werden. Ist der Igel «unförmig», im Sinne eines Knicks im Körper, ist er meist unterernährt und sollte in einer Igelstation aufgepäppelt werden. Weitere Informationen und Tipps, wie hilfsbedürftige Igel zu erkennen sind, finden Sie unter: Igelhilfe-Mittelland 

Wie kann man einem Igel helfen?  

Laut der Igelhilfe Mittelland sichert man einen hilfsbedürftigen Igel am besten in einer Plastikbox oder einer Kartonschachtel, die mindestens 40 Zentimeterhoch ist. In der Box sollte sich der Igel in einem Kartonhäuschen oder einem Handtuch ohne Schlaufen verstecken können. Dem Igel darf Wasser, Katzennassfutter ohne Sauce, ungewürztes Rührei oder Rinderhack angeboten werden. Am besten informiert man aber sofort die nächstgelegene Igelhilfe, um das weitere Vorgehen zu besprechen.  

Häufige Verletzungen 

Gerade in der Gartensaison werden viele verletzte Igel in die Station gebracht. Häufig sind Verletzungen durch Roboterrasenmäher oder Rasentrimmer.  Wegen dieses Werkzeuges haben einige der Igelchen ein Bein weniger. Auch Gitterroste im Boden bergen Verletzungsgefahr für Igel, sowie ungesicherte Swimmingpools. Die Tiere werden auch häufig durch Hunde- oder Marderbisse verwundet.  

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Unterstützung der Igel im Alltag 

Das Team macht darauf aufmerksam, wie man die stachligen Vierbeiner im eigenen Garten unterstützen kann. Grosse Probleme sind Gartenzäune mit Durchgängen unter 12x12 Zentimeter.  Auch Abfall kann den Igel bedrohen, da sie sich schnell in den Öffnungen von Flaschen oder in Plastikschlaufen verfangen können.  

Zudem sollte man unbedingt beachten, dass man für Igel ungiftige Schneckenkörner nutzt. Sonst sterben sie an einer Vergiftung.  

Unterstützen kann man Igel ganz einfach: die stachligen Gartenbewohner bevorzugen kleine, verwilderte Nischen – so kann man beispielsweise den Laubhaufen im Herbst einfach liegen lassen und damit ein Winterquartier bieten. Nicht nur der Igel, sondern auch seine Nahrung und weitere Gartenhelfer finden darin Unterschlupf.  

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