Heimliche Waldgeister
Waldschnepfen sind vor allem während der Balzzeit zu sehen
Waldschnepfen leben heimlich und in der Nacht – deshalb werden sie auch Waldgeister genannt. Während der Brutzeit sind die Vögel mit der im Mondlicht leuchtenden Schwanzfeder jedoch häufiger anzutreffen.
Normalerweise lebt die Waldschnepfe ganz versteckt, und man bekommt den taubengrossen, braungesprenkelten Vogel kaum zu sehen. Doch in der Balzzeit werben die Männchen und die Weibchen mit ihren im Mondlicht leuchtenden Schwanzspitzen. Die Männchen treffen sich laut der Vogelwarte Sempach an gemeinsamen Plätzen am sogenannten «Schnepfenstrich» und buhlen um die Weibchen.
Das weisseste Weiss der Vögel
Beim Balzritual zeigen Männchen und Weibchen ihre weissen Schwanzspitzen. Forscher fanden heraus, dass keine andere Feder so gut Licht reflektiert wie jene der Waldschnepfe. Damit haben die Schwanzspitzen der Waldschnepfen das weissteste Weiss der Vogelwelt. Wie die Vogelwarte Sempach schreibt, zeigt die Waldschnepfe exemplarisch, was es in der heimischen Artenvielfalt alles zu entdecken gibt.
In der Schweiz ist die Waldschnepfe bedroht und gehört zu den Prioritäten der Artenförderung. In den letzten 30 Jahren ist der Kurzstreckenzieher aus den tieferen Lagen der Schweiz verschwunden. In den höheren Lagen ist der Bestand noch stabil. Laut der Vogelwarte Sempach brauche es neben der Lebensraumaufwertung auch Einschränkungen der Jagd. Zur Diskussion stehen beispielsweise eine Ausdehnung der Schonzeit bis Mitte November und niedrigere Abschussquoten.
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