Extreme Wetterlagen wie langanhaltende Dürren und starke Regenfälle treten mit dem Anstieg der globalen Erwärmung immer häufiger auf – und in den kommenden Jahrzehnten könnte es sogar noch schlimmer werden. Wie werden die Ökosysteme des Planeten darauf reagieren? 

In einer Studie analysierten Forscher Daten über Populationsschwankungen von 157 Säugetierarten aus aller Welt und verglichen sie mit Wetter- und Klimadaten aus dem gleichen Zeitraum, berichtet die Wissenschaftsseite Science Daily. Für jede Tierart gibt es Daten aus 10 oder mehr Jahren. Dabei wurde untersucht, ob die Tiere sich mehr oder weniger stark vermehrt haben. 

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Lama, Elch und Elefant 

Es ergab sich ein klares Muster: Tiere, die lange leben und wenige Nachkommen haben, können extreme Wetterereignisse besser aushalten als Tiere, die nur kurz leben und viele Nachkommen haben. Beispiele sind Lamas, langlebige Fledermäuse und Elefanten. Die Populationen von Mäusen, Opossums und diverse Beutetieren sind hingegen für die Folgen der Klimawandels anfälliger.  

Tiere und der KlimawandelWeniger betroffen von extremen Wetterbedingungen: 
Afrikanischer Elefant, Sibirischer Tiger, Schimpanse, Lama, Breitmaulnashorn, Grizzlybär, amerikanischer Bison, Klippspringer, Langflügelfledermaus.

Stärker von Wetterextremen betroffen: 
Olivfarbene Andenfeldmaus, Elegante Fettschwanzbeutelratte, Brauner Lemming, Nordische Wühlmaus, Polarfuchs, Hermelin, Waldspitzmaus, Arktischer Ziesel. 

Grosse, langlebige Tiere sind besser in der Lage, mit Bedingungen wie langanhaltender Trockenheit umzugehen. Ihre Fähigkeit zu überleben, sich fortzupflanzen und ihre Nachkommen aufzuziehen, ist nicht gleich beeinträchtigt wie bei kleinen, kurzlebigen Tieren. Sie können zum Beispiel ihre Energie in einen einzelnen Nachkommen investieren oder einfach auf bessere Zeiten warten. 

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Bei kleinen, kurzlebigen Nagetieren hingegen kommt es kurzfristig zu extremeren Bestandsveränderungen. Bei einer langanhaltenden Dürre beispielsweise können grosse Teile ihrer Nahrungsgrundlage schneller verschwinden: Insekten, Blumen, Früchte fehlen und sie verhungern, weil sie nur über begrenzte Fettreserven verfügen. Die Populationen dieser kleinen Säugetiere können allerdings dann auch boomen, wenn sich die Bedingungen verbessern, da sie im Gegensatz zu grossen Säugetieren viele Nachkommen produzieren. Gefährlicher als der Klimawandel bleibt für alle Tiere, ob klein oder gross, die Lebensraumzerstörung, Wilderei und Umweltverschmutzung.