Im Frühling spriesst es aus allen Ecken des Waldes: Vögel haben mit ihrem Nestbau begonnen und bereiten sich auf ihre Brutzeit vor und die meisten Säugetiere, wie Dachse, Wiesel oder Feldhasen, haben ihren Nachwuchs schon zur Welt gebracht. Wie die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» informiert, sei es nun besonders wichtig, die Tiere nicht bei der Aufzucht ihres Nachwuchses zu stören. Gerade Hunde sollten an die Leine genommen werden. Werden die Muttertiere von Hunden gejagt, verlieren sie wertvolle Energie, welche sie zur Milchherstellung und zum Säugen ihrer Jungen brauchen. Im schlimmsten Fall könne dies zum Tod der Jungtiere führen.

Schutzlose Nester

Gerade zum Schutz der Bodenbrüter sei es wichtig, Hunde nicht abseits der Wege zu führen. Diese Vogelarten bauen ihre Nester am Boden des Waldes, zwischen Gräsern und Sträuchern. Die Vögel und ihre Nester sind also eigentlich sehr gut getarnt. Wenn jedoch ein herumstreunender Vierbeiner zu nahekommt, verlassen die Vögel ihr Zuhause und lassen die Jungen schutzlos zurück. Laut der Tierschutzorganisation seien viele Bodenbrüter, wie etwa Kiebitze oder Rebhühner, selten geworden. Wenn die Tiere mehrere Tage hintereinander an ihren Brutplätzen gestört werden, gäben sie ihr Gelege an diesem Ort teilweise sogar auf und würden an einem anderen Plätzchen einen neuen Brutversuch starten.

Bambis allein lassen

Wer beim Waldspaziergang auf Jungtiere trifft, sollte diese zwingend in Ruhe lassen. Gerade bei Rehkitzen halten die Mütter Abstand, solange ein Mensch bei den Jungtieren ist. Zudem besitzen Rehe einen angeborenen «Druckinstinkt»: Sie drücken sich auf den Boden und bewegen sich nicht mehr, «Vier Pfoten». Am besten sei es die Jungtiere aus der Ferne zu beobachten und sie in keinem Fall mit der blossen Hand anzufassen. Oft würden die Jungtiere zudem von ihren Müttern verstossen werden, wenn sie nach «Mensch» riechen.

Diskreter Rückzug

Das Antreffen von einigen Tierjungen birgt zudem Gefahren für den Mensch – etwa bei kleinen Frischlingen. Die gestreiften Schweinchen sehen zwar zuckersüss aus und sind meist sehr neugierig. Doch wo diese sind, ist ihre Mutter, die Bache, meist nicht weit. Laut dem Deutschen Naturschutzbund sei die Mutterliebe der Bache zu ihren Kleinen riesig und sie scheue deshalb keinen Angriff. In so einem Fall sei ein diskreter Rückzug angesagt. Die Frischlinge bleiben drei bis vier Monate bei der Mutter.

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Zum Schutz der Tiere haben viele Kantone eine Leinenpflicht für Hunde eingeführt. Diese reicht meistens vom 1. April bis zum 31. Juli. Im Kanton Bern jedoch fehlt eine solche bisher noch. Im Allgemeinen sei es wichtig, den Tieren in diesem Zeitraum genügend Platz zu geben und sich als Spaziergänger auf den Wegen zu bewegen. Und, wie gesagt: Hunde an die Leine!