Der letzte bestätigte Fall ist viele Monate her. Doch nun ist die Vogelgrippe zurück in der Schweiz. Am 4. November wurde das Virus bei einer Graugans in der Gemeinde Vinelz am Bielersee nachgewiesen. Der Fall komme nicht überraschend, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in einer öffentlichen Mitteilung schreibt. In Europa und vor allem Deutschland wurden in den letzten Wochen mehrere Ausbrüche der Vogelgrippe bei Wildvögeln festgestellt. Hunderttausende von Geflügeltieren mussten bereits vergast werden. Dass sich die Krankheit früher oder später bis in die Schweiz ausbreiten würde, schien nur eine Frage der Zeit.

Drei Kilometer breite Uferstreifen des Bieler-, Murten- und Neuenburgersees (inklusive Zihl- und Broye-Kanal) gelten nun als Beobachtungsgebiet. In diesen müssen Geflügelhaltende ab 50 Tieren den Kontakt zu Wildvögeln verhindern. Zu den weiteren Biosicherheitsmassnahmen gehören unter anderem Zugangsbeschränkungen und Hygienemassnahmen bei Stallarbeiten und die getrennte Haltung von Hühnern, Enten, Gänsen und Laufvögeln. 

Was alle tun können

Die beschriebenen Massnahmen bieten auch ausserhalb der Beobachtungsgebiete eine gute Prävention. Tote und kranke Wildvögel sollten nicht berührt und der Polizei gemeldet werden. Wassergeflügel erkrankt selten – und wenn, dann weniger schwer. 

Eine Übertragung des Virus auf Menschen ist ausgesprochen selten. Laut dem BLV wurden solche Einzelfälle nur nach engem, ungeschütztem Kontakt mit infiziertem Geflügel beobachtet. Pouletfleisch und Eier sind keine Überträger.

FrüherkennungAnzeichen für die Vogelgrippe können sein:
- Tiere wirken oft apathisch oder lethargisch
- Atembeschwerden
- Schwellungen im Kopfbereich
- Deutlicher Rückgang der Legeleistung
- Dünne oder fehlende Eischalen
- Erhöhte Sterblichkeit

Ein Verdacht sollte umgehend in einer Tierklinik gemeldet werden.