Die Verwunderung ist gross, als es um 6.20 Uhr an der Wohnungstür klingelt. Während ich rasch noch Laptop, Portemonnaie und Ladekabel in meiner Tasche verstaue, liegt Frieda in ihrem Bettchen und wird von der Klingel aus dem Schlummer gerissen. Als ich die Tür öffne, weicht Freude der Verwunderung: Frieda ist begeistert, als meine Mutter die Wohnung betritt. Die beiden kennen sich bereits gut, denn wir waren schon oft beim frischgebackenen Hundegrossmami auf Besuch.

Heute wird dieser Besuch für Frieda etwas länger dauern als gewöhnlich – die Kleine darf den ganzen Dienstag beim Hundegrossmami verbringen. Ich drücke meiner Mutter die Tasche mit allen Frieda-Utensilien in die Hände. Habe ich wohl an alles gedacht: Futter, Spielzeug, Regenmäntelchen, Kuscheldecke, Kauknochen… Die noch grössere Frage: Werden sich die beiden gut arrangieren, während ich im Büro bin?

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An den See statt in die Redaktion

Der erste Eindruck stimmt mich schon mal positiv. Frieda folgt meiner Mutter, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, in den Lift. Auch die kurze Autofahrt habe bestens geklappt, bekomme ich per Whatsapp mitgeteilt, als ich im Zug nach Bern sitze. Während meiner Mittagspause frage ich nach, ob in Luzern alles gut funktioniert. Als Antwort kommt ein begeistertes «Ja, bei uns läuft es fantastisch.» Sie hätten bereits einen Spaziergang am See gemacht und später soll es dann noch auf eine kurze Runde in den Wald gehen. Momentan habe es sich Frieda auf dem Sofa gemütlich gemacht. Erleichtert kann ich mich wieder hinter meine Texte klemmen.

Als ich Frieda am Abend abhole, steht für meine Mutter und wohl auch für Frieda fest: Das kann wiederholt werden – einen so abwechslungsreichen Tag hat es schon lange nicht mehr gegeben. Und so heisst es künftig am Dienstag nicht «auf nach Bern in die TierWelt-Redaktion», sondern «auf zum Hundegrossmami».