«Gräbt sich auch so leidenschaftlich gerne in der Erde?» wurde ich schon einige Male von anderen Dackelbesitzerinnen gefragt. Bisher konnte ich diese Frage mit einem Nein beantworten. Denn Frieda hatte weder im Feld noch im Wald grosse Anstalten für Grabungen gemacht.

Ein neuer Tunnel unter dem Murtensee

An einem Sonntag fuhren wir an den Murtensee, um dort einen schönen Spaziergang mit Frieda zu unternehmen. Anfangs zeigte sie sich noch etwas unsicher – eine fremde Gegend, viele Leute und herumtollende Kinder schienen die Dackeldame etwas zu überfordern. Doch so langsam fand Frieda Gefallen am schönen Seeuferweg, der in einen Wald mündet. Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher auf einen einsamen Strandabschnitt. Beim Stöckchen werfen kam die Hündin so richtig in Fahrt. Der sandige Untergrund animierte zu übermütigen Sprints kreuz und quer über den Stand.

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Und plötzlich bemerkte Frieda, dass der sandige Boden nicht nur zum Herumtollen ideal war, sondern auch zum Buddeln. Wie eine Irre fing die Dackeldame mit ihren Vorderbeinchen an ein Loch zu graben. Was heisst ein Loch? Friedas Intention lag wohl eher in der Aushebung eines ganzen Tunnelsystems. Mit vollem Elan verbiss sich Frieda in ihr Vorhaben, was um sie herum geschah, war nun absolut zweitrangig. Und wenn wir Frieda nicht irgendwann von ihrer Buddelei losgerissen hätten, um den Heimweg anzutreten, dann bestünde mittlerweile sicher ein unterseeischer Durchgang zwischen Murten und Lugnorre.

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Dass die Dackeldame auf den Geschmack gekommen ist, zeigte sich einige Tage später. Während wir beim Aufpumpen der Fahrradreifen im Garten ins Schwitzen kamen, geriet Frieda bei Grabungen entlang des Gartenzauns ausser Atem. Ob hier wohl bald ein unterirdischer Durchgang zum Nachbargrundstück besteht?

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