Der Regen war bereits vor einigen Stunden in Schnee übergegangen und so hatte sich eine schöne Schneedecke über die Stadt gelegt, als wir zu unserer letzten Gassirunde vor dem Zubettgehen aufbrachen. «Schnee wird Frieda lieben, ihre Mutter zumindest findet es toll, in der weissen Pracht herumzutollen», hatte mir die Züchterin von Frieda gesagt. Und tatsächlich, nach einigen tastenden Schritten auf dem unbekannten weissen Teppich wurde Frieda vom Übermut gepackt. Aufgeregt hüpfte sie umher und steckte ihre Nase in den kalten Schnee. So spät am Abend hatte ich aber eigentlich keinen Spielplausch mehr vorgesehen.

Schneeverrückt

Früh am nächsten Morgen schlüpfte ich in meine Winterschuhe und stapfte mit Frieda hinter die Luzerner Museggtürme hoch. Der Aufstieg gelang im Schnee um ein Vielfaches schneller als bei Regen, wo Frieda alle paar Schritte zum Weitergehen überredet werden muss. Auf der menschenleeren verschneiten Wiese auf dem Bramberg war es dann soweit nachdem ich den Abruf an der Schleppleine einige Male überprüft hatte, durfte Frieda losdüsen. Von unbändigem Übermut gepackt drehte sie Runde um Runde im Schnee – was für ein Spass!

Am Nachmittag war dann eigentlich nicht mehr Spass, sondern Ernst angesagt. Der wöchentliche Kurs in der Hundeschule stand auf dem Programm. Von schön konzentriert an der Leine gehen und geduldig Sitz machen konnte aber heute keine Rede sein. «Die ist etwas schneeverrückt», meinte unsere Trainerin lachend. Denn für Frieda war klar, normal gehen kommt im Schnee nicht in Frage – in der weissen Pracht muss gehüpft werden.

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