Die Hitzewelle in Japan hat auch dazu geführt, dass 22'647 Menschen in Spitäler eingeliefert worden. Dies teilte die Katastrophenschutzbehörde FDMA am Dienstag mit.

Die Zahlen seien die höchsten seit der Erfassung von Hitzetoten im Jahr 2008, sagte ein FDMA-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.

Die Behörde teilte zudem mit, dass seit Anfang Juli insgesamt 80 Menschen an einem Hitzeschlag gestorben seien und mehr als 35'000 in Spitälern behandelt werden mussten. Unter den Toten war auch ein sechsjähriger Schüler, der auf dem Rückweg von einem Schulausflug das Bewusstsein verlor.

Neuer Temperaturrekord
Am Montag wurde in der Stadt Kumagaya nordwestlich von Tokio mit 41,1 Grad Celsius ein neuer nationaler Temperaturrekord gemessen. Auch in der Metropolregion Tokio stiegen die Temperaturen zum Teil auf über 40 Grad. Mit dem traditionellem Besprenkeln des Bodens mit Wasser – Uchimizu genannt – versucht die Regionalregierung die Bevölkerung für die Gefahren der Hitze zu sensibilisieren.

«Wir beobachten ein nie zuvor erreichtes Hitzeniveau in einigen Regionen», sagte Motoaki Takekawa vom japanischen Wetterdienst am Montag Reportern. Die Hitzewelle sei «verheerend, und wir erkennen sie als Naturkatastrophe an».

Japans heisse Sommer haben Tradition 
Die Sommer in Japan sind berüchtigt für hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Hunderte Menschen sterben jedes Jahr am Hitzekollaps, insbesondere alte Menschen. Die aktuelle Hitzewelle folgt Rekordniederschlägen, die Teile West- und Zentraljapans verwüsteten und bei denen mehr als 220 Menschen starben.

Die extremen Wetterphänomene haben Bedenken wegen der Olympischen Sommerspiele in Tokio in zwei Jahren wiederaufleben lassen. Tokios Gouverneurin Yuriko Koike versprach in der vergangenen Woche, dass die Hitze mit gleicher Priorität angegangen werde wie das Szenario terroristischer Anschläge.