«Wenn ich darauf zurückschaue, wie das Klima sich in den letzten Jahrzehnten verändert hat und wie die Modelle diese Veränderungen eingefangen haben, dann können wir über die nach vorne schauenden Projektionen sehr sicher sein», sagte Manabe einmal in einem Interview.

«Es ist sehr schwer zu sagen, ab welcher Temperatur die Veränderung gefährlich wird. Was wir wissen ist, dass die Erwärmung gefährlicher wird, sobald sie zwei Grad überschreitet, und dass es umso besser für uns ist, je weniger das Klima sich verändert. Wir müssen also alles machen, um den Klimawandel zu minimieren.»

Geboren 1931 im Süden Japans studierte und promovierte Manabe in Tokio, bevor er 1958 in die USA ging. Dort arbeitete der Wissenschaftler, der inzwischen auch die US-Staatsangehörigkeit besitzt, zunächst bei verschiedenen Wetterbehörden, bevor er nach Princeton ging. Immer wieder beriet er zwischendurch auch verschiedene Forschungszentren in seinem Geburtsland.

Als erster lieferte er richtige Klimaprognosen

Manabe entwickelte – unabhängig aber gleichzeitig mit dem Klimatologen James Hansen – die ersten Computermodelle, die das Klimaverhalten simulieren können. Bereits vor Jahrzehnten sagten er und Hansen korrekt voraus, um wie viel die Temperatur auf der Erde aufgrund des steigenden CO2-Gehalts in der Atmosphäre ansteigen würde. Die zahlreichen Modelle, die derzeit zur Darstellung der Klimaentwicklung verwendet werden, basieren alle auf den Modellen von Manabe und Hansen.

Rund 250 Fachartikel und Bücher hat Syukuro Manabe veröffentlicht und dutzende renommierte Preise bekommen. Inzwischen gibt es sogar einen Preis in seinem Namen: Der vom amerikanischen Meteorologenverband verliehene «Syukuro Manabe Climate Research Award» ehrt Forscher, die herausragende Beiträge zum Verständnis des Klimasystems der Erde liefern.