Der Mount St. Helens
Der 2550 Meter hohe Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington war vor gut 40 Jahren noch 400 Meter höher. Doch 1980 zerriss ein gewaltiger Ausbruch die komplette Nordflanke des Vulkans. Die Detonation entsprach damals 24 Megatonnen und war damit 16 Mal so stark wie jene der Hiroshima-Atombombe. Dass dabei «nur» 57 Menschen ums Leben kamen, grenzt an ein Wunder. Seit der Katastrophe kam es lediglich zu kleineren Ausbrüchen, und das einst verwüstete Umfeld hat sich in ein fruchtbares Naturschutzgebiet verwandelt. Ausserdem hat sich wegen der abnehmenden Aktivität im Krater ein neuer Gletscher gebildet, der entgegen dem weltweiten Trend wächst.

«National Geographic»-Beitrag zum Vulkanismus

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Der Llaima
Der Llaima erhebt sich östlich von Temuco, der Hauptstadt der chilenischen Region Araukanien. Er ist 3125 Meter hoch und gilt als gefährlichster Vulkan Südamerikas. Davon wurden zum Beispiel im Jahr 2008 hautnah 54 Touristen Zeugen, als Llaimas Lavaströme sie einschlossen. Der beherzte Einsatz von Rettungskräften verhinderte Schlimmeres – und das alles vor den Augen von Millionen Fernsehzuschauern, die den Ausbruch live im TV verfolgten. Die Lava wurde damals über einen Kilometer in die Luft geschleudert, die Rauchsäule nach der Eruption erreichte sogar eine Höhe von rund zehn Kilometern. 2009 brach der Vulkan letztmals Mal aus.

Der Eyjafjallajökull
Der Ausbruch des unaussprechlichen isländischen Vulkans Eyjafjallajökull legte 2010 mit seinen ausgestossenen Aschewolken in grossen Teilen Europas den Flugverkehr lahm. Island selbst erlebte danach einen Touristenansturm, der bis zur Corona-Pandemie anhielt. Der 1651 Meter hohe Eyjafjallajökull an der Südküste der Insel ist übrigens ein Gletscher unter dem sich der Vulkan Eyjafjöll befindet. Die ältesten Gesteine werden 700 000 bis 800 000 Jahre alt geschätzt.

Die 10 grössten Vulkanausbrüche der Geschichte

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Der Ätna
Erst kurz vor Weihnachten ist er wieder einmal ausgebrochen: der Ätna auf der italienischen Insel Sizilien. Bis zu 200 Meter spuckte er seine Lavastrahlen in die Luft. Der mit über 3300 Metern grösste aktive Vulkan Europas entstand vor etwa 600 000 Jahren an der Ostküste Siziliens. Er verfügt über vier Gipfelkrater: den Hauptkrater, den daneben liegenden Krater «Bocca Nuova» sowie den Nordostkrater und den Südostkrater. Der Ätna gehört zum Weltnatur­erbe der Unesco und ist eine Touristenattraktion. 

Der Merapi
Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring und hat deshalb so viele Vulkane wie kein anderes Land auf diesem Planeten. Es sind fast 130. Zu den aktivsten der Welt gehört der fast 3000 Meter hohe Merapi auf der Insel Java. Bei seinem bislang letzten grossen Ausbruch im Jahr 2010 waren mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen. Rund 280 000 Menschen mussten damals ihre Häuser verlassen. Auch 2020 ist er mehrmals ausgebrochen und spuckte dabei eine sechs Kilometer hohe Aschewolke aus. 

Top 5 der Vulkanausbrüche, die gefilmt wurden

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Der Nyiragongo
In der Grenzregion zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda liegt der 3470 Meter hohe Vulkan Nyiragongo. Er ist letztmals 2002 so heftig ausgebrochen, dass rund 500 000 Menschen evakuiert werden mussten. Die Grossstadt Goma wurde dabei von der bis zu 40 Stundenkilometer schnell fliessenden Lava des Vulkans überrascht, etliche Gebäude zerstört und dadurch zahllose Menschen obdachlos. Im Krater des afrikanischen Vulkans brodelt übrigens der grösste Lavasee der Welt: er ist rund 270 Meter lang und mit 250 Metern fast genauso breit.