Bei 191 Arten sei mindestens ein Drittel des insgesamt besiedelten Lebensraums in Mitleidenschaft gezogen worden, bei 49 davon sogar mehr als 80 Prozent. Einige Spezies rückten dadurch noch näher ans Aussterben.

Die Analyse beruht auf einem Abgleich von Karten zu den Bränden in Australien zwischen dem 1. August 2019 und dem 13. Januar 2020 und zu den Lebensräumen als bedroht geltender Tier- und Pflanzenarten. Es seien erste Ergebnisse, die nur einen Hinweis gäben, wie gross der Schaden durch die monatelangen Feuer sein könnte, machte Sally Box, Australiens Beauftragte für bedrohte Arten, deutlich. Das tatsächliche Ausmass könne erst nach Untersuchungen in den Brandgebieten erfasst werden.

Traurige Bilanz
Der am Montag vorgestellten Analyse zufolge gehören zu den betroffenen Arten neben gut 270 Pflanzenspezies 16 Säugetier-, 14 Frosch- und 9 Vogelarten. Von den Feuern erfasst wurde demnach etwa der Lebensraum des unter anderem im Bundesstaat New South Wales beheimateten Langfuss-Kaninchenkängurus. Als eines der am schlimmsten betroffenen Säugetiere gilt die Känguru-Insel-Schmalfussbeutelmaus, die es nur auf der schwer verwüsteten Känguru-Insel gibt.

Bereits zuvor hatten Experten erste Einschätzungen zu den Folgen der monatelangen Brände für Australiens Flora und Fauna abgegeben. Chris Dickman, Ökologe an der Universität Sydney, rechnete damit, dass mindestens eine Milliarde Säugetiere, Reptilien und Vögel ums Leben gekommen sind. Hinzu kommen unzählige kleine Lebewesen. Für die Känguru-Insel sagten Tierexperten, dass dort etwa die Hälfte der 50'000 Koalas verendet sein könnte.