So sollen auch wieder grössere, zusammenhängende Feuchtgebiete entstehen, die für die Biodiversität wichtig sind. Umweltverbände fordern mehr Tempo bei der Umsetzung. Das ALN habe 1300 Hektaren Fläche eruiert, welche das grösste Potenzial für die Wiederherstellung von Feuchtgebieten aufweise, teilte die Baudirektion am Dienstag mit. Diese Fläche entspricht ungefähr jener der Stadt Dübendorf.

Mit aktuell rund 1800 Hektaren Moorfläche ist der Kanton Zürich der moorreichste Kanton des Mittellands. Die heute noch vorhandenen Flächen entsprechen jedoch nur noch rund 10 Prozent der früheren Flächen. Die noch vorhandenen Moore seien klein und isoliert, so dass sich der Artenreichtum dort längerfristig nicht halten könne. Ein Teil der einst zu landwirtschaftlichen Zwecken entwässerten Feuchtgebiete soll deshalb nun wieder in den früheren Zustand gebracht werden.

Landwirtschaftliche Nutzung weiterhin erlaubt Auf Flächen, die neu als Moorergänzungsflächen gelten, richtet der Kanton keine Subventionen mehr aus für die Sanierung von Drainagen. Für das Aufbringen von fruchtbarem Boden auf diesen Flächen wird keine Bewilligung mehr erteilt. Den betroffenen Landwirten steht es frei, die Flächen weiterhin zu nutzen wie bisher. Alternativ können sie aber auch Biodiversitätsflächen anlegen und sich für den Ertragsverlust entschädigen lassen.

Bauernverband einverstanden
Der Zürcher Bauernverband erklärt sich in einer Mitteilung mit dem Vorgehen des Kantons grundsätzlich einverstanden. Bei der konkreten Umsetzung müssten faire Lösungen gefunden werden. Umweltverbände wollen vorwärts machen Weniger zufrieden äussern sich die Umweltschutzverbände Pro Natura, WWF Zürich und BirdLife Zürich in einer gemeinsamen Mitteilung. Sie kritisieren, dass es ein Vierteljahrhundert gedauert habe, bis nur schon die Flächen definiert wurden, die wieder zu Feuchtgebieten werden sollen. Ein Realisierungsplan fehle jedoch weiterhin. Die Umweltverbände fordern deshalb, dass der Regierungsrat innert eines Jahres einen Umsetzungsplan vorlegt.