Seit gestern hat die gesamte Bevölkerung mehr natürliche Ressourcen verbraucht, als ihr für das ganze Jahr 2021 zustehen. Ab dem «Earth Overshoot Day» hat die Menschheit mehr Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre abgegeben, als die Ozeane und Wälder imstande sind aufzunehmen; mehr Fische aus den Meeren und Flüssen entnommen und mehr Holz gerodet, als dass die Bestände sich erholen und Wälder nachwachsen können. Mit 61 Prozenten des ökologischen Fussabdrucks der Weltbevölkerung würden dieses Jahr insbesondere die Treibhausgasemissionen zu Buche schlagen, schreibt die Umweltschutzorganisation WWF. Nach einem leichten Rückgang des ökologischen Fussabdrucks im Jahr 2020, der mit der Pandemie zusammenhänge, komme es im Jahr 2021 wieder zu einem Anstieg des Ressourcenverbrauchs.

Die menschliche Nachfrage nach natürlichen Ressourcen und ökologischen Dienstleistungen liegt laut dem internationalen «Global Footprint Network» weltweit deutlich über der regenerativen Kapazität der Erde – nämlich bei 1,6 Planeten. Auch die Schweiz trage zu einem zu grossen Ressourcenverbauch bei: Bereits am 11. Mai hatte die Schweizer Bevölkerung alle ihr zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen verbraucht. Die Schweiz verbrauche unter anderem, zu viel Energie, Acker-, Wald- und Weideflächen und produziere zu hohe Lebensmittelverluste, schreibt der WWF weiter. Würden alle so leben wie die Schweizer Bevölkerung, wären die Ressourcen von drei Planeten notwendig.