Geschäftsführer Pius Marti bestätigte am Mittwoch einen Online-Bericht der Luzerner Zeitung. Das Tropenhaus in Wolhusen war 2010 eröffnet worden und sollte vor allem mit Abwärme geheizt werden. Diese stammt von der Transitgas AG, die Erdgas von der Nordsee nach Italien transportiert und dieses in Ruswil verdichtet.      

Der Anteil der Wärme, der von der Gasverdichtungsstation stammte, sank unter 50 Prozent. Damit sei das Grundkonzept, das Tropenhaus nachhaltig mit Abwärme zu betreiben, nicht mehr gegeben, sagte Marti.

Volatile Gasmärkte  
Grund für dies Entwicklung sind nach Angaben des Tropenhauses die internationalen Gasmärkte. Das Gas wird im Gegensatz zu früher volatiler und damit für das Tropenhaus unplanbarer durch die Transitgasleitung transportiert.    

Die restliche Wärme bezog das Tropenhaus aus einem Wärmeverbund, zu dem auch das Spital Wolhusen gehört. Weil dieses neu gebaut wird, müsste das Tropenhaus Investitionen von 2 bis 3 Millionen Franken in die Wärmeversorgung tätigen.      

Ein betriebswirtschaftlich verantwortbarer Betrieb wäre nach diesen Investitionen nicht mehr möglich, erklärte Marti. Eine neue Lösung zur Sicherstellung der Ersatzwärme würde auch unter günstigsten Voraussetzungen dem ursprünglichen Nachhaltigkeitsgedanken nicht gerecht.

50 Angestellte betroffen  
Das Tropenhaus Wolhusen gehört heute zu Coop. Coop werde die 50 Angestellten, die sich die rund 30 Stellen im Tropenhaus teilen, bei der Stellensuche unterstützen, erklärte Marti.   Das Tropenhaus Wolhusen besteht aus einem 2100 Quadratmeter grossen Erlebnisgarten, einem Restaurant, einem Produktionshaus für exotische Früchte sowie einer Fischzucht. Das Abwasser der Fischzucht wird zur Düngung eingesetzt.      

Was mit dem Tropenhausgebäude, dessen Bau rund 16 Millionen Franken gekostet hatte, passiert, ist offen. Es soll wenn möglich einer neuen Nutzung zugeführt werden.      

Die Idee für ein Tropenhaus geht auf das Jahr 1987 zurück, als der Kanton Luzern die Nutzung von Abwärme als erster Kanton gesetzlich verankerte. 1999 nahm das Pilotprojekt Tropenhaus Ruswil als Vorgänger des heutigen Tropenhauses Wolhusen seinen Betrieb auf.

Unseren Bericht über die ersten Reisterrassen der Schweiz im Tropenhaus Wolhusen können Sie hier lesen.