Beim winterlichen Spaziergang im Wald oder Park mag sich manch einer wundern, der ein munteres Eichhörnchen zu Gesicht bekommt. Sollten die putzigen Tiere nicht gerade im Winterschlaf sein? Im Gegensatz zu Bilchen wie den Sieben- oder Gartenschläfern, halten Eichhörnchen lediglich Winterruhe. Diese unterbrechen sie täglich für ein bis zwei Stunden, um etwas zu fressen. Dafür haben sie im Herbst Vorräte von bis zu 10 000 Nüssen und Samen angelegt, die sie nun aus ihren Verstecken im Boden wieder ausgraben. Solche Depots tragen dadurch indirekt zur Vermehrung von zahlreichen Pflanzen bei, denn nicht alle Verstecke werden von den emsigen Tieren wieder gefunden. Unter einer hohen Schneedecke und bei gefrorenem Boden ist es für kleine Krallen zudem schwierig, die Leckerbissen auszugraben.

Fun FactTrotz ihres Namens fressen Eichhörnchen keine Eicheln, denn sie vertragen die darin enthaltene Gerbsäure nicht.

Auch wenn Eichhörnchen nicht zu den bedrohten Tierarten zählen, kann man ihnen im Winter etwas Gutes tun. Ein naturnaher Garten trägt dazu bei, dass die Tiere genügend Nahrung finden, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Manchmal beobachtet man Eichhörnchen auch an Vogelhäuschen, wo sie sich die Sonnenblumenkerne herauspicken. Wer weiss, dass ein Eichhörnchen in der Nähe wohnt, der kann das Angebot um Wal- und Haselnüsse, Kürbiskerne, Rosinen und frisches Obst erweitern. Auch wenn wir uns gerade zur Weihnachtszeit gerne Erdnüsse und Mandeln schmecken lassen, so gehören diese nicht auf den Speiseplan von Eichhörnchen. Beide sind zum einen kein Bestandteil des Futterangebots in der heimischen Natur, zum anderen enthalten Mandeln viel Blausäure, und Erdnüsse sind oft von Schimmelpilzen befallen. Auch Brot und gewürzte Speisen haben im Magen von Eichhörnchen nichts verloren. Verletzten oder sichtlich geschwächten Tieren helfen fachkundige Hände. Lokale Eichhörnchen-Pflegestellen und Wildtierstationen sind dafür die richtigen Anlaufstellen.