Geschichte der Aprikose

Die Aprikose ist eine bekannte Frucht, die in der Antike bereits in Armenien angebaut wurde. Darum wurde bei der wissenschaftlichen Benennung in Prunus armeniaca wohl auch angenommen, dass sie ursprünglich aus dieser Region stammt. Das ist aber nicht erwiesen.

Ursprung der Aprikose

Obwohl bei archäologischen Ausgrabungen in Armenien Aprikosenkerne zum Vorschein kamen, vermutete der russische Botaniker und Genetiker Nikolai Wawilow China als Ursprungsort. In manchen Quellen wird auch Indien genannt. Dort sei die Aprikose bereits 3000 vor Christus kultiviert worden.

Anbau in Ungarn

Traditionell wird die Aprikose in Ungarn angebaut. Die Tiefebenen bieten ein ideales Klima für diese Frucht. So entstand in diesem Land zufällig die Sorte Ungarische Beste. Ihre Existenz ist gemäss Pro Specie Rara – der Stiftung, die sich um historische Haustiere und alte Sorten kümmert – seit 1868 bei Enyed belegt.

Dort fand sie der Hofgärtner Glockner und verbreitete sie in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Von England aus, dem Gartenland schlechthin, gelangte die Sorte nach ganz Europa. Die Ungarische Beste wird seltener auch «Wahre Grosse Frühaprikose» genannt.

Beliebtheit und Robustheit

Die Ungarische Beste war bis in die 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts auch in Schweizer Hausgärten nicht selten, berichtet Pro Specie Rara. Dass sie so beliebt war, ist auch der Widerstandsfähigkeit gegen Winterkälte und Spätfröste geschuldet. Es handelt sich um eine robuste und gesunde Aprikosensorte.

Das machte sie gerade in der Schweiz besonders attraktiv, wo das Klima im Winter kalt werden kann. Während die Ungarische Beste meist als Einzelbaum in Gärten gedeiht, werden heute besonders im Wallis Aprikosen als Spaliere auf grossen Feldern angebaut. Auch darum wurde die Ungarische Beste von anderen Sorten verdrängt. So wird im Wallis beispielsweise oft die Sorte Luizet geerntet.

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Fruchtqualität der Ungarischen Beste

Die Ungarische Beste ist eine schmackhafte Aprikose. Wer noch Bäume der Sorte Ungarische Beste hat, wird schöne Früchte ernten können. Es sollte mehrmals durchgepflückt werden, wie bei Aprikosen üblich. Die Früchte sind saftig und schmecken süssaromatisch, neigen aber manchmal zum Platzen. Der Stein lässt sich gut lösen.

Aprikosen haben einen hohen Anteil an Provitamin A. Sie werden auch gedörrt, als Saft oder Konfitüre genossen.

Ungarische Beste pflanzenSpezialgärtnereien für Obstpflanzen bieten die Ungarische Beste auch in der Schweiz noch immer an. So schreibt beispielsweise die Häberli Fruchtpflanzen AG aus Neukirch-Egnach (TG), dass die Ungarische Beste einen relativ robusten, mittelstarken Wuchs habe und regelmässige Erträge früh einsetzen würden. Die Zulauf AG aus Schinznach-Dorf (AG) weist auf das Pro-Specie-Rara-Gütesiegel für die Ungarische Beste hin, das Sortenreinheit alter Sorten garantiert. Der Baum bildet eine grosse, starke Krone. Er sollte an einer sonnigen Wand gepflanzt werden, am besten in Südexposition.