Die meisten Allergiker spüren ihn schon jetzt: Den Pollenflug. Während sich andere über die strahlende Sonne und das warme Wetter freuen, werden jene mit Heuschnupfen schon wieder geplagt. Zumindest die, die auf Esche, Pappel und Weide reagieren. Wer hingegen vor allem auf Kräuter und Ambrosia reagiert, bleibt wohl noch bis im Sommer verschont.

Das gehört zum Allgemeinwissen: Nicht jede Pflanze blüht zur selben Zeit. Tatsächlich lässt sich kaum sagen, dass zu dieser oder jener Jahreszeit am meisten Pollen herumschwirren. Stattdessen ist es gerade für Allergiker wichtig, zu wissen, auf was sie allergisch sind und wann diese Pflanzen ausschlagen. Erstere Frage müssen Sie sich vom Hausarzt beantworten lassen – zweiteres können wir beantworten. Generell unterscheidet man dabei zwischen sporadischem, schwachem, mässig oder starkem Pollenflug.

  • Januar: Hasel und Erle (sporadisch)
  • Februar: Esche, Pappel, Weide und Ulme (schwach), Hasel und Erle (mässig bis stark)
  • März: Birke (sporadisch), Esche und Weide (mässig)
  • April: Hasel, Erle und die ersten Gräser (schwach), Buche und Eiche (mässig), Ulme, Esche, Birke, Pappel und Weide (stark)
  • Mai: Ulme, Esche, Roggen und Pappel (schwach), Birke und Weide (mässig), Buche, Eiche und Gräser (stark)
  • Juni: Buche, Eiche und Beifuss (schwach), Gräser, Roggen, Weizen, Sauerampfer und Spitzwegerich (stark)
  • Juli: Roggen (schwach), Beifuss und Sauerampfer (mässig), Gräser und Spitzwegerich (stark)
  • August: Gräser und Spitzwegerich (mässig), Beifuss und Ambrosia (stark)
  • September: Spitzwegerich, Beifuss, Gräser (schwach), Ambrosia (stark)
  • Oktober: nur noch vereinzelte Gräser- und Kräuterpollen
  • Dezember: erste Hasel- und Erlenpollen

Generell lässt sich sagen, dass die unterschiedlichen Bäume zuerst blühen, während die Gräser erst später in Aktion treten. Und: Jede Pflanze fängt eher schwach an, steigert sich bis zum Maximum und nimmt dann wieder ab. Ausserdem gibt es starke regionale Unterschiede, insbesondere bei Beifuss und Ambrosia.

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Die Auswirkungen des Klimawandels

Wer stark unter Allergien leidet, der düfte kein Fan des Klimawandels sein. Dieser begünstigt den Pollenflug nämlich. Wann eine Pflanze blüht, hängt nämlich stark von den Temperaturen ab. Steigen diese über eine bestimmte Schwelle, fangen die Gewächse an, sich fortzupflanzen. Durch den Klimawandel wiederum ist es früher warm im Jahr und auch erst später kalt. Deswegen klagten heuer bereits früh die ersten Allergiker, ihnen jucke die Nase.

Studien konnten aufzeigen, dass die Blütezeit bestimmter Pflanzen heute deutlich früher beginnt als noch vor 25 Jahren. Hinzu kommt, dass sich durch die Veränderung im Klima auch neue Pflanzen bei uns ansiedeln, welche früher nicht vorkamen. Das wiederum sorgt für mehr Pollen in der Luft – und mehr allergische Reaktionen. Weiter konnten Forscher auch aufzeigen, dass die CO2-Konzentration ebenfalls eine Auswirkung auf diverse allergieauslösende Pflanzen hat. Ambrosia zum Beispiel produziert bei mehr CO2 auch mehr Pollen.

Andere Studien wiederum weisen darauf hin, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Klimawandel gibt und der weltweiten Zunahme von allergischen Atemwegserkrankungen. Heute leiden laut dem Allergiezentrum Schweiz bereits rund 20 Prozent der Bevölkerung an einer Pollenallergie. Diese Zahl könnte also durchaus noch steigen.

So wappnen Sie sich gegen Pollen- Während der Pollensaison nur stosslüften, ausgiebiger wenn es regnet.
- Montieren Sie Pollengitter an den Fenstern.
- Sauberkeit! Täglich staubsaugen, Möbel und Teppiche regelmässig putzen, den Pollenfilter im Auto kontrollieren.
- Tragen Sie draussen eine Sonnenbrille.
- Duschen Sie am Abend, statt am Morgen. So nehmen Sie die Pollen nicht mit ins Bett.
- Hängen Sie Ihre Kleidung lieber drinnen als draussen zum Trocknen auf.
- Meerwassersprays für die Nase oder Kochsalzlösungen, jeweils am Morgen und am Abend zum Durchspühlen.
- Lieber einen Ausflug drinnen planen als draussen, wenn der Pollenflug besonders stark ist.
- Bei starken Symptomen auf jeden Fall mit einem Facharzt Kontakt aufnehmen. Die richtige Medikation kann Wunder wirken.

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