Das Echo auf die erste Baselbieter Wiesenmeisterschaft sei unter den Landwirtinnen und Landwirten des Kantons erfreulich gewesen, teilen die Veranstalter Pro Natura Baselland, der Bauernverband Beider Basel und Baselland Tourismus mit. So meldeten 58 Betriebe insgesamt 92 Flächen an. Am Mittwoch kürte die Jury auf dem Bergmattenhof in Dittingen die Sieger.

Die Teilnehmer waren in vier Kategorien angetreten: Magerwiesen (Trespenwiesen) und Blumenwiesen (Fromentalwiesen) jeweils aus dem Tal und Berggebiet. Bei den Magerwiesen liegen die beiden Siegerwiesen in Dittingen. Drei weitere ausgezeichnete Flächen befinden sich in Lauwil. Die beiden Gemeinden bildeten interessante Hotspots, heisst es in der Mitteilung, die prämierten Wiesen seien aber ansonsten regelmässig über den Kanton verteilt.

Bis zu 15 seltene Arten
Bei den Blumenwiesen im Talgebiet gewannen Bernhard und Ilse Graf aus Sissach. Ihre Wiese ist ein farbenfrohes Mosaik aus mageren und fetten Bereichen. Bei den Blumenwiesen im Berggebiet ist Michael Meyer aus Lauwil der Spitzenreiter. Seine Wiese überraschte die Jury mit ihrer nordexponierten Lage und sechs seltenen Arten, darunter zwei seltene Pippau-Arten.

Noch artenreicher als Blumenwiesen sind Magerwiesen. Im Berggebiet gewann hier Andrea Schmidlin aus Dittingen, deren Wiese zwölf seltene Arten aufweist und als «wogendes Meer von Gräsern und Blumen» viel Freude bereitet. Hin und weg war die Jury von der Sieger-Magerwiese im Tal, bewirtschaftet von Markus Schmidlin, ebenfalls aus Dittingen. Ganze 15 seltene Arten beherbergt sie, darunter sieben Orchideen. «Die Wiese der Superlative: Sehr grosse, sehr artenreiche, sehr farbige, sehr attraktive Magerwiese mit vielen Bäumen (Föhren, Eichen) und Buschgruppen, am Nordhang über dem Dorf-Etter», schreibt die Jury begeistert in ihrer Bewertung, zu der sie durch Begehungen in den Monaten April bis Juni gelangte. Für die Gewinner gab es jeweils 2000 Franken.

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Generationen-Projekt
Wertvolle Wiesen seien generationenübergreifende Projekte, schreiben die Veranstalter, denn die grosse Artenvielfalt stelle sich oft erst nach Jahrzehnten ein. Mit der Wiesenmeisterschaft sollen einerseits die Bäuerinnen und Bauern für ihren Einsatz für die Natur belohnt werden.

Andererseits soll der Bevölkerung die Schönheit und der ökologische Wert solcher artenreichen Flächen nähergebracht werden. Denn ihr grosser Reichtum an Pflanzen und Insekten bildet eine wichtige Grundlage in einem Ökosystem, in dem auch grössere Tiere wie Vögel und Säuger Unterschlupf und Nahrung finden.

Das Niveau sei bei allen bewerteten Wiesen «erfreulich hoch» gewesen, heisst es in der Mitteilung.