Achtung beim Packen
Nicht alle Souvenirs sind gute Souvenirs
Bei der Auswahl von Souvenirs aus den Ferien ist Vorsicht angebracht. Gerade bei Pflanzen und Tieren kann die Einfuhr in die Schweiz problematisch sein.
Mit der Zunahme des Waren- und Personenverkehrs werden immer mehr ausländische Pflanzen- und Tierarten in die Schweiz eingeschleppt. Obwohl sich viele von diesen gut in das Ökosystem der Schweiz integriert haben, ruft das Bundesamt für Umwelt (BAFU) zur Vorsicht bei der Souvenirwahl auf. Einige Pflanzen oder Tierarten können schwerwiegende Folgen für die Gesundheit, die Biodiversität und das Ökosystem haben.
Invasive Arten
Die meisten problematischen Pflanzen- und Tierarten wurden jedoch bisher grösstenteils absichtlich in die Schweiz gebracht – zum Beispiel durch die Fischzucht, die Landwirtschaft oder Gärtnereien. 75% der Pflanzen auf der «Schwarzen Liste» für invasive Arten kamen absichtlich zu uns, oft zur Bereicherung von Gärten. Invasive Tier- und Pflanzenarten, auch Neophyten genannt, vermehren sich auf Kosten einheimischer Arten und bedrohen deshalb die lokale Artenvielfalt.
Krankheitserreger und Wirbellosetiere, wie zum Beispiel Käfer, werden meist versehentlich in die Schweiz eingeführt. Oft befinden sich diese auf befallenen Pflanzen – somit ist die Einfuhr von Pflanzen doppelt problematisch.
Gärtnereien in der Verantwortung
Nicht nur Touristen sind für die Verbreitung von Neophyten verantwortlich, auch Gärtnereien sind daran beteiligt. Um die Verbreitung von Neophyten einzudämmen, werden immer wieder Pflanzen aus dem Sortiment genommen, wie zum Beispiel der Sommerflieder, oder die Verbreitung der Art wird beobachtet. Die Verbreitung der Tessiner Palme wird beispielsweise von Fachleuten überwacht.
Einfuhrverbot
2016 erliess der Bundesrat eine Strategie zur Eindämmung invasiver Arten. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde 2020 die Einfuhr von Pflanzen, Früchten, Gemüse, Schnittblumen und Samen aus Ländern ausserhalb der EU verboten. Deshalb gilt: Keine exotischen Früchte oder Pflanzen aus dem Urlaub mitnehmen! Wer dies tut, muss die Ware kostenpflichtig vom Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst prüfen lassen oder sie gar am Zoll zurücklassen.
Viele Pflanzen, die aus dem Urlaub mitgeschleppt werden, kommen jedoch oft nicht bewusst mit. Meist überqueren diese die Grenzen noch als Samen, welche sich irgendwo im Gepäck befinden.
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