Seit Jahrhunderten werden im aargauischen Küttigen Küttiger Rüebli angebaut. Diese Karotte ist eine einzigartige Sorte des Rüeblikantons: Sie ist robust und hat den ganzen Winter über Saison. Früher säten Landfrauen die Rüben im Frühling zwischen die Wintergerste. Im Herbst wurden die robusten Rüben dann geerntet und sortiert – die allerschönsten pflanzten die Landfrauen wieder ein, um die Samen zu vermehren. Der Rest der Rüben wurde eingemacht oder gekocht und gleich verspeist. Roh schmecken sie herb, fast schon etwas erdig und ihnen fehlt die Süsse. Verarbeitet haben sie aber ein intensives Aroma.

Traditionellerweise essen Küttiger die Rüebli eingemacht an weisser Sauce mit frischen Blut- und Leberwürsten. Pferde und Vieh genossen sie aber auch als Futterrüben. Leider sind Küttiger Rüebli praktisch nicht mehr in Supermärkten erhältlich. In ganz ausgewählten Hofläden oder auf dem Wochenmarkt ist das Wintergemüse aber saisonal zu finden. Die Karotten mögen sandige und lehmige Böden. Zum Keimen brauchen sie viel Feuchtigkeit, bei Staunässe gehen die Pflanzen aber kaputt. Die Küttiger Rüebli schmecken verarbeitet also besser. Eingelegt lässt sich das Wintergemüse sehr gut lagern. Die Rüebli sind aber auchgegart, gebraten oder gebacken schmackhaft.

Rüebli-Schnitzel Rezept

  1. 500 Gramm Rüebli in einen Zentimeter dicke Scheiben schneiden und dann fünf Minuten im Salzwasser kochen.
  2. Die Rüebli danach gut abtrocknen. Anschliessend werden sie paniert – das kann klassisch mit Ei und Paniermehl oder vegan mit Hafermilch gemacht werden.
  3. Für letztere Variante 1,3 Deziliter Hafermilch mit einer gepressten Knoblauchzehe und 60 Gramm Weissmehl vermischen.
  4. Danach das Rüebli wie gewohnt darin tunken und im Paniermehl wenden. Das Ganze in einer Pfanne mit Öl beidseitig ausbacken.