Klimawandel
Sind heisse Temperaturen förderlich für den Weinanbau?
Die steigenden Temperaturen in der Schweiz stellen den Weinbau vor neue Herausforderungen. Langfristige Studien zeigen, dass sich der Blühbeginn der Reben verändert und der Zuckergehalt steigt.
In der Schweiz wird Weinbau an sonnenexponierten Südhängen entlang von Seen und in Alpentälern betrieben. Unter Generationen von Weinbauern entstand eine Vielfalt von Rebsorten, angepasst an mikroklimatische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Wie wirken sich stetig höhere Temperaturen aus?
Im Rahmen einer Forschung von Agroscope, einem Kompetenzzentrum des Bundes bei Pully (VD), werden seit 1925 Daten zu klimatischen Parametern und zum Erscheinungsbild der Rebsorte Chasselas gesammelt. Tendenziell sei heute der Blühbeginn früher und der Zuckergehalt habe sich gesteigert. Die Temperatur ist zwar wichtig, doch entscheidend für die Rebe sind auch die Wasserversorgung und die Zusammensetzung des Bodens. Regionale Analysen sind nötig, um Reben an die globale Erwärmung anzupassen. In einer Forschung im Kanton Neuenburg wurden Rebsorten ermittelt, die sich künftig besonders eignen sollen. Darunter sind Syrah, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon oder Viognier.
Klar ist: Extrem hohe Temperaturen sind ungünstig für Reben, je nach Sorte variiert die Anfälligkeit. Abgefedert werden kann das mit Bewässerung, Umpflanzung von Weinbergen mit Hecken, einer Beibehaltung der Bodenbegrünung während der Keimruhe oder mit einer Ausdehnung des Anbaus in höhere Lagen. Mit höheren Temperaturen kommen auch schädliche Insekten wie die Amerikanische Rebzikade – ein weiteres Problem.
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