Am besten sichtbar sind Polarlichter in der Polarregion – in einem Radius von 2500 Kilometern um die magnetischen Pole (Aurora-Zone). Je weiter nördlicher desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit auf das Naturphänomen zu treffen. Am besten sichtbar seien sie über dem Polarkreis (66°22´N).  

Wie entstehen Polarlichter? 

Laut dem Wissenschaftsmagazin Geo wird von der Sonne ein Sonnenwind abgestossen. Dieser besteht aus energiegeladenen Teilchen (Elektronen und Protonen). Nach dem Abstoss brauchen die Teilchen ganze 18 Stunden bis sie das Magnetfeld der Erde (die Magnetosphäre) erreichen. Sie erreichen jedoch nicht die Erdoberfläche, da sie vorher auf die Magnetfeldlinien treffen. Diese Magnetlinien sind Richtung Norden ausgerichtet und laut Geo fliegen die Teilchen senkrecht zu diesen. Wenn die Protonen und Elektronen auf die Magnetlinien treffen, werden sie durch die Lorenzkraft (eine physikalische Kraft, die zwischen einem Magnetfeld und einer bewegten Ladung wirkt) senkrecht zur eigenen Flugbahn und senkrecht zum Magnetfeld abgelenkt. Sie werden also quasi um die Magnetosphäre geleitet.  

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Das Magnetfeld der Erde ist nicht rund, sondern sieht eher aus wie ein Apfel mit zwei Öffnungen. Die Elektronen werden zu den Polen gezogen und von den Magnetfeldlinien dorthin gelenkt. Deshalb sind die Lichter am Pol gespiegelt. Wenn z.B. Nordlichter in Norwegen sichtbar sind, sind gleichzeitig auf der anderen Seite der Erde auch Südlichter (Auroras Australis) zu sehen.  

Der Lichteffekt der Polarlichter entsteht, wenn sich die energiegeladenen Teilchen mit den erdeignen Atomen verbinden. Je nach Verbindung haben sie eine andere Farbe. Über Tromsø (Norwegen) sind sie durch die Verbindung mit Sauerstoff meistens Grün. Die Sauerstoffteilchen werden durch die Elektronen kurz aufgeladen (leuchten) und kehren danach wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück. Die Reaktion findet in 100 Kilometern Höhe statt. Auch aus dem All ist das Phänomen sichtbar. 

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Gute Lichtverhältnisse 

Nordlichter gibt es das ganze Jahr über. Im Sommer sind sie aber durch die fehlende Finsternis nicht sichtbar. Auf der Nordhalbkugel ist der Himmel während dem Arktischen Winter, von Ende September bis Ende März, dunkel genug um die Nordlichter zusehen. Am aktivsten ist die Aurora um die Tagundnachtgleichen im März und September. 

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Am besten sieht man die Nordlichter zwischen 17 Uhr abends und 2 Uhr morgens. Meistens dauern sie nur ein paar Minuten und kehren kurz darauf wieder zurück. Eine gute Erscheinung dauert 15 bis 30 Minuten. Um die Lichter zu sehen, muss der Himmel dunkel und frei von Wolken sein. Die Vorhersage gestaltet sich bis Anhin schwierig, am besten ist der Kp-Index (planetarischen magnetischen Index). Er reicht von 1 (keine Aktivität) bis 9 (hohe Aktivität). 

Keine Erderscheinung 

Es gibt auch andere Planeten mit Auroras, wie der Mars, Jupiter und der Saturn. Die Erscheinung unterscheidet sich jedoch je nach Magnetfeld des Planeten. Die Aurora von Jupiter und Saturn bestehen aus ultraviolettem oder infrarotem Licht, sind also für das menschliche Auge nicht sichtbar.