Gibt es in der Natur Gut und Böse? Bis heute diskutieren Philosophinnen und Biologen darüber. Die Evolution ist nur auf das Überleben der eigenen Art oder des Individuums ausgelegt. Doch es werden immer wieder Arten dabei beobachtet, wie sich die Tiere gegenseitig emphatisches Verhalten entgegenbringen. Wenn Tiere emphatisch sein können, stellt sich die Frage, ob sie dann auch böse sein können. Einige Verhaltensweisen werden aus menschlicher Sicht als «böse» bezeichnet. 

Vergewaltigende Otter 

Händchenhaltende Otter, die zum Öffnen von Muscheln ihr Lieblingssteinchen nutzen, sind nicht die ganze Wahrheit über die kleinen Säugetiere. Wenn ein Ottermännchen zu sehr vom Hunger geplagt ist, nimmt er einem anderen Otterpärchen das Junge weg und erpresst es gegen Nahrung. Nicht nur Erpressung gehört zu ihren Übeltaten. Otter vergewaltigen sich nicht nur gegenseitig, sondern auch Babyrobben. Teilweise haben sie auch nekrophile Tendenzen und vergehen sich an den Leichen von kleinen Robben.  

Nekrophilie im Tierreich Sexuelle Handlungen mit toten Tieren, wird bei verschiedenen Arten beobachtet. Pinguine, Seelöwen, Delfine und insbesondere bei Echsen. Einige Tiere haben mit Leichen derselben Art Geschlechtsverkehr. Dies wurde lautNational Geographic  insbesondere bei Echsen beobachtet. Andere Arten, wie Delfine, vergehen sich an Leichen anderer Arten. Die Gründe für das Vergehen an toten Lebewesen sind bis heute nicht geklärt. Nur die Froschart (Rhinella probiscidea) profitiert von der Nekrophilie – die Männchen können toten Weibchen Eizellen entnehmen und diese selbst befruchten.  


Kindsmord bei Delfinen 

Nach dem Film Flipper war wahrscheinlich jedes Kind Delfin-Fan. Grosse Tümmler sind nicht nur intelligent, sondern haben auch einen sehr ausgeprägten Sexualtrieb. Die Weibchen reiben sich an allem und jedem und die Männchen nutzen jedes Loch, um sich zu befriedigen. Dazu gehören auch die Luftlöcher anderer Delfine. Vergewaltigungen gehören unter anderem auch zur Tagesordnung. Nebenbei betreiben die Meeressäugetiere auch Nekrophilie und haben Geschlechtsverkehr mit Fischleichen. 

Neben den sexuellen Misshandlungen sind die Tiere auch übermässig gewalttätig. Delfinmännchen bringen Jungtiere um, um die Weibchen zur Brunst zu bewegen. Es wurden Delfine dabei beobachtet, wie sie einen Schweinswal zwischen sich einkeilten und auf ihn einschlugen. Wissenschaftler:innen konnten sich bis anhin nicht genau erklären, weshalb sie dies tun, denn die beiden Arten konkurrieren weder um Nahrung noch Reviere. Es gibt die Theorie, dass sie das Töten üben, um die eigenen Jungen schneller erledigen zu können.  


Nekrophile Adeliepinguine 

Der erste Bericht über Masturbation bei Tieren handelt von Adeliepinguinen. Im Jahr 1915 beobachtete der britische Forscher George Murray Levick Adeliepinguine dabei, wie sie es sich selbst machten. Masturbation ist jedoch ein natürliches Verhalten verschiedener Tierarten.

MEHR ZU MASTURBATION BEI TIEREN

Doch schon in diesem Bericht wurde festgehalten, dass die putzigen Adeliepinguine zu Vergewaltigungen und Nekrophilie neigen. Aus Empörung schrieb der Forscher den Bericht nur auf Griechisch und nicht Englisch.