Ob grün, braun, grau oder blau: Augenfarben gibt es diverse – zumindest beim Menschen. Dass Tiere derselben Art verschiedenfarbige Augen haben, kommt sonst nur bei Haus- und Nutztieren vor. Anders bei Wildtieren: Hier ändert sich die Farbe zwar auch, jedoch abhängig vom Alter und der Jahreszeit. Gewisse Jungtiere zum Beispiel haben braune Augen, die auf gelb wechseln, sobald sie erwachsen werden. Andere Tiere haben im Sommer gelbe und im Winter dafür blaue Augen. 

Blaue Augen sind bei wilden Säugetieren zudem selten. Nicht so beim Blauaugenmaki, wie der Name schon sagt. Zwar haben nicht alle der Tiere komplett blaue Augen, aber sie können von hellblau bis zu grau-blau variieren. Die Blauaugenmakis gehören zu den einzigen Primaten, welche ausser dem Menschen blaue Augen haben. 

Unterschiedliche Fellfarben 

Sowohl die Männchen wie auch die Weibchen haben blaue Augen. Die Primaten sind sexuell dimorph. Das bedeutet, Männchen und Weibchen können äusserlich, unabhängig von ihren Geschlechtsorganen, unterschieden werden.  

Die Männchen sind schwarz gefärbt, während die Weibchen rotbraun bis rötlich sind. Die Tiere leben in einem kleinen Gebiet im Nordwesten der Insel Madagaskar. Nur dort kommen sie in freier Wildbahn vor. 

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Leben in Gruppen 

Blauaugenmakis halten sich meistens auf den Bäumen in feuchten Wäldern auf. Sie haben keinen bestimmten Tag-Nacht-Rhythmus, sind aber bei hellem Mond am aktivsten. Die Primaten leben in Gruppen, wo sich meistens fünf bis sieben Tiere befinden. Ein dominantes Weibchen gibt dabei den Ton an. 

Auf dem Speiseplan stehen vorwiegend Früchte und Blätter, aber auch Insekten, Pilze und ab und zu kleine Wirbeltiere.  

Steckbrief Wissenschaftlicher Name: Eulemur flavifrons 
Lebensraum: Subtropische Wälder (Primär- und Sekundärwälder) 
Gewicht: bis zu zwei Kilogramm   
Lebenserwartung: bis zu 20 Jahre   
Nahrung: Früchte, Blätter und Blumen 
Tragzeit: rund 125 Tage    
Anzahl Junge: meistens ein einzelnes   
Bedrohung: stark gefährdet 

Durch Abholzung bedroht 

Auf der Roten Liste gefährdeter Arten gelten Blauaugenmakis als stark gefährdet und sind somit vom Aussterben bedroht. Die Populationen sind unter Druck, weil ihr Lebensraum nach und nach verschwindet. In Madagaskar werden viele Wälder abgeholzt für den Ackerbau. Zudem werden die Tiere auch gejagt.  

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