Fisch an Land?
Schlammspringer
Sie leben im Wasser und an Land: Schlammspringer haben starke Brustflossen, die ihnen Landgang und teilweise das Klettern ermöglichen. Dabei atmen sie ohne Lunge.
Fische leben im Wasser. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Der Schlammspringer (Periophthalmus) – ein Fisch – geht auch manchmal an Land. Sie robben oder springen durch Sand und Schlick, um nach Beute zu suchen. Ihre kräftigen Brustflossen sehen aus wie kleine Arme. Mithilfe der Brust- und Bauchflossen verlassen sie bei Ebbe das Wasser. Es gibt Arten, die sich nie weit von der Wasserlinie entfernen, andere klettern sogar Baumstämme und Äste hoch. Kleine Krebse, Würmer und Algen stehen auf dem Speiseplan der Schlammspringer; für sie verlassen sie gerne das Element Wasser.
Es gibt 19 verschiedene Arten von Schlammspringern. Sie leben in Mangrovenwäldern und Brackwassern. Verbreitet sind sie in den Gebieten Ostafrika, Nordaustralien und Samoa. In Grösse und Gewicht unterschieden sich die Arten relativ stark. So ist der Afrikanische Schlammspringer bis zu 25 Zentimeter lang, der Indische Schlammspringer dagegen nur 7 Zentimeter.
Atmen ohne Lunge
Die amphibisch lebenden Fische haben froschartige Augen, die auf Stielen oberhalb des Kopfes sitzen und eine 360-Grad-Rundumsicht ermöglichen. Dieses Merkmal hat im Gattungsnamen Periophthalmus des Schlammspringers Eingang gefunden: Rundumauge. Damit die Augen nicht austrocknen, befeuchtet er sie in einer speziellen Hauttasche. Ganz besonders ist auch die Atmung, denn Schlammspringer atmen ohne Lunge. Je nach Art haben sie unterschiedliche ausgeklügelte Arten des Atmens. Der Afrikanische Schlammspringer kann beispielsweise bis zu 60 Stunden ausserhalb des Wassers überleben, solange seine Haut feucht bleibt. Statt einer Lunge hat er grosse Kiemensäcke, in denen er Wasser speichert und Sauerstoff daraus löst. Viele andere Arten hingegen nehmen Sauerstoff über die Haut und die gut durchbluteten Mundschleimhäute auf.
Der Afrikanische Schlammspringer gehört auch zu den Arten, die bis zu 50 Zentimeter tiefe Bodenlöcher in Sand oder Schlick bauen. In den verzweigten Wohnröhren werden zu Laichzeiten Nestkammern für den Nachwuchs eingerichtet.
Weibchen sind etwas grösser als Männchen, sonst gibt es aber keine grossen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Männchen sind während der Laichzeit oft aggressiv und tragen rituelle Kämpfe aus, um Weibchen anzulocken. Dabei geben sie Laute von sich, die einem Gesang ähneln. Die Brutpflege übernehmen die Männchen. Sie bewachen die Eier, sorgen für Luftzufuhr und dafür, dass die Eier nicht austrocknen.
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