Das makabre «Stopfen» der Tiere findet wie folgt statt: den Tieren wird drei- bis viermal täglich, innerhalb von drei Sekunden bis zu 1kg Maispüree die Speiseröhre runter gepresst. Gegen Ende der Stopfmast wiegt die Leber der Gänse statt den normalen 200 Gramm ganze 2 Kilogramm. Die 10x- zu grosse und  -schwere Leber drückt auf die anderen Organe und verursacht den Tieren unteranderem Schmerzen und Atembeschwerden.  

Forderung nach Importverbot 

Die Tierschutzorganisationen Vier Pfoten und die Westschweizer «Stop Gavage Suisse» setzten sich aktiv gegen den Genuss von Foie Gras ein. Der SVP-Nationalrat Martin Haab reichte eine entsprechende Motion ein, die vom Nationalrat angenommen wurde und im nächsten Jahr dem Ständerat vorgelegt wird. 

Die Stopfmast an sich ist seit mehr als 40 Jahren in der Schweiz verboten. Auch 19 weitere Länder finden die Stopfmast tierschutzwidrig. Laut Vier Pfoten verbieten einige Staaten und Regionen neben der Mast an sich auch den Handel mit Stopfleber – darunter Indien, Buenos Aires, Kalifornien und New York.  

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Die Schweiz ist weiterhin eine der Hauptimporteure von Foie Gras aus Frankreich. 2021 wurden 208 Tonnen Stopfleber – von 377´000 Enten und 7´500 Gänsen – importiert. 

«Faux Gras» oder «Nix Gras» als Alternativen 

Wer nicht auf den Geschmack von Foie Gras verzichten kann, kann tierfreundliche Alternativen wählen. Vier Pfoten empfiehlt, Produkte aus Freilandhaltung, vorzugsweise von Bio-Betrieben zu wählen. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Tiere Zugang zu Wasser haben und nicht mittels Zwangs gemästet werden. 

Für jene, die ganz auf das tierische Produkt verzichten möchten, gibt es vegetarische oder vegane Alternativen. Auf diese setzt auch Tobias Buholzer, Besitzer eines Restaurants mit einem Michelin-Stern und mehreren Auszeichnungen für Nachhaltigkeit in Rüschlikon (Zürich). Er ist der Überzeugung, dass kein Tier für ein Luxusprodukt leiden sollte.

Man kann die Alternative aber auch selber machen auf der Basis von Marroni, Cashew-Nüssen oder Linsen.  Ab dem 28.November bringt Nestlé in Kooperation mit Coop eine vegane Alterative heraus.