Blickwinkel|Dieser Artikel gehört zum Dossier: Blickwinkel
Genmanipulierte Tiere in der Landwirtschaft: Fortschritt auf Kosten des Tierwohls?
Genmanipulation bei Nutztieren gilt als Fortschritt – doch zu welchem Preis? Während gentechnisch veränderte Schweine, Kühe oder Hühner als Lösung für Krankheiten und Tierleid in der Landwirtschaft angepriesen werden, überdeckt die Technologie eine zentrale Frage: Sollte Wissenschaft dazu dienen, Tiere an ein krankes System anzupassen – oder das System selbst verändern?
Die Genmanipulation an Tieren verspricht eine Revolution in der Landwirtschaft: resistentere Tiere, weniger Krankheiten, weniger Antibiotikaeinsatz. Doch hinter dieser technologischen Verheissung verbirgt sich eine fundamentale ethische Frage. Dürfen wir Tiere genetisch verändern, nur damit sie den Bedingungen der industriellen Massentierhaltung noch besser standhalten?
Es gibt bereits gentechnisch veränderte Schweine, die resistent gegen das PRRS-Virus sind, eine Seuche, die enorme wirtschaftliche Schäden verursacht. Wissenschaftler der University of Missouri haben Kühe entwickelt, die ohne Hörner geboren werden, um das schmerzhafte Enthornen in Milchviehbetrieben zu vermeiden. Die Forschung zu genetisch modifizierten Hühnern, die resistent gegen Vogelgrippe sind, schreitet voran. Doch all diese Entwicklungen lenken vom eigentlichen Problem ab: Die Bedingungen, unter denen diese Tiere leben, sind die Ursache für viele Krankheitsausbrüche. Zu dicht gedrängte Ställe, monotone…
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