Steckbrief
Grösse: 54–62 cm
Gewicht: 26–38 kg
Lebenserwartung: 13–15 Jahre
Felllänge: lang
Fellfarbe: grau, beige, rehbraun, gemischt
Geeignet als: Begleit-, Familien-, Wach- und Arbeitshund 
Sportarten: Agility, Obedience, Hütearbeit
Auslaufbedürfnis: hoch
Sabber-Potential: gering
Stärke des Haarens: gering
Zusammenleben mit anderen Haustieren: geeignet

Herkunft & Geschichte

Der Bergamasker Hirtenhund stammt aus den italienischen Alpen, genauer aus der Region rund um Bergamo in der Lombardei. Dort wurde er über Jahrhunderte als zuverlässiger Begleiter der Schäfer gezüchtet, die ihre Herden durch karge Berglandschaften führten. Seine dichte, zottelige Fellstruktur schützte ihn vor Wind, Schnee und Raubtieren. Erst im 20. Jahrhundert wurde die Rasse auch ausserhalb Italiens bekannt, wo sie vor allem für ihre Intelligenz, Loyalität und das unverwechselbare Fell geschätzt wird.

Persönlichkeit, Charaktereigenschaften und Temperament

Der Bergamasker ist das Paradebeispiel eines treuen Arbeitshundes mit Herz und Verstand. Er gilt als ruhig, ausgeglichen und erstaunlich einfühlsam – fast, als könne er die Stimmung seines Menschen lesen. Trotz seiner Gelassenheit besitzt er ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und denkt gern selbstständig. Fremden gegenüber ist er anfangs reserviert, aber nie aggressiv. Mit seiner Familie hingegen zeigt er sich liebevoll, wachsam und ausgesprochen loyal.

Erziehung und Haltung

Ein Bergamasker möchte verstanden werden, nicht dominiert. Wer versucht, ihn mit harter Hand zu führen, wird schnell scheitern. Stattdessen braucht er eine konsequente, aber geduldige Erziehung, die auf Vertrauen und Kommunikation basiert. Sein ausgeprägter Beschützerinstinkt und seine Intelligenz machen ihn zu einem wunderbaren Familienhund – vorausgesetzt, er bekommt ausreichend mentale und körperliche Beschäftigung. Ideal ist ein Haus mit Garten oder gar ein Leben auf dem Land.

Aktivitäten

Dieser Hund liebt Aufgaben – egal, ob es sich um das Hüten von Tieren, Suchspiele, Agility oder lange Wanderungen handelt. Bergamasker brauchen regelmässig Bewegung, aber sie sind keine überdrehten Dauerläufer. Eine gute Mischung aus Aktivität und Ruhe macht sie rundum zufrieden.

Besonderheiten

Das auffälligste Merkmal des Bergamaskers ist zweifellos sein Fell: Es besteht aus drei verschiedenen Haartypen, die sich im Laufe der Jahre zu den charakteristischen Zotten verbinden. Dieses Fell ist ein natürlicher Schutzschild gegen Wetter und Insekten.

Pflege

Obwohl das Fell kompliziert aussieht, ist die Pflege weniger aufwendig, als man denkt – aber sie erfordert Wissen. In der Jugendphase muss das Fell sorgfältig geteilt werden, damit sich die typischen Zotten richtig formen. Danach genügt regelmässiges Auslüften, gelegentliches Durchgehen mit den Fingern und Kontrolle auf Schmutz. Bürsten ist daher nicht notwendig.

Gesundheit

Die Rasse gilt als robust und langlebig. Mit guter Pflege erreichen viele Bergamasker ein Alter von 13 bis 15 Jahren. Erbliche Krankheiten sind selten, doch wie bei grossen Hunden kann Hüftgelenkdysplasie auftreten.

Pro & Contra

Vorteile:

  • Treuer, ausgeglichener Familienhund
  • Sehr intelligent und lernwillig
  • Wetterfest und robust
  • Geringer Fellverlust trotz dichter Behaarung
  • Gute Eignung als Wach- und Arbeitshund

Nachteile:

  • Starker Bewegungsdrang
  • Eigenständige Entscheidungsfreude kann herausfordernd sein
  • Fell für Schmutz anfällig

Ideale Besitzer

Der perfekte Mensch für einen Bergamasker ist naturverbunden, aktiv und geduldig. Jemand, der Freude daran hat, Zeit im Freien zu verbringen, seinen Hund zu verstehen und mit ihm als Partner zusammenzuarbeiten. Familien mit älteren Kindern und Menschen mit Hof oder grossem Garten passen perfekt zu ihm.

Fun Fact

Das Fell des Bergamaskers schützt nicht nur – es dient auch als Tarnung im Gebirge.

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